Guten Morgen,
mein pensionierter Hausarzt meinte aus ärztlicher Sicht: "Ehrlich - viel kann man da nicht machen!"
Er hat nicht gesagt: "Man kann nichts machen".
Ich gehe davon aus, dass das Gehirn lernfähig ist.
Nur überfordern darf ich es nicht -
also geh' ich es langsam an.
Gegen den Schwankschwindel gehe ich mittags und abends die Gassirunde ohne Rollator.
Maya's 12 kg sind ein gutes Gegengewicht gegen meinen Rechtsdrall.
Ich bzw. wir müssen nur achtsam und langsam sein.
Das klappt gut.
Die Psyche hat einen nicht unerheblichen Anteil daran, ob und wie oft ich schwanke.
Im Protokoll des Krankenhausberichts habe ich nachgelesen, dass meine Angst die Krankheit verstärkte.
Also gehe ich jetzt gegen die Angst an.
Geschafft habe ich es bereits, als ich in der Nacht vom 31.12.22 auf den 01.01.23 einen erneuten Drehschwindel-
anfall bekam. Meine "Freundin" hatte kurz zuvor meinen Schlüssel in den Briefkasten geworfen. Und ich wußte:
nun bin ich mutterseelenallein - kann niemanden bitten, mir beizustehen.
Ich habe trotz meiner Angst es meinem Denken nicht erlaubt, verrückt zu spielen, sondern mich zum Arzneimittelschrank gehangelt und die Medikamente, die der Notarzt mir Anfang September verordnet hatte, über die Nacht verteilt eingenom-
men. Ob das nun richtig oder falsch war, spielte keine Rolle. Ich habe es einfach gemacht. Danach konnte ich einschlafen.
Am Neujahrsmorgen war der Spuk Gott sei Dank vorbei. Seither hält meine Angst sich in Grenzen.
Ich habe erlebt, dass ich in dieser Nacht zwar anfangs hilfslos, jedoch dann nicht machtlos war.
Gebete haben mich beruhigt und ich konnte handeln.
"Sie müssen der Gefahr (dem Schwindel) mit offenen Augen ins Gesicht schauen", sagte mir die Neurologin des Krankenhauses. Das heißt im Umkehrschluß: sie dürfen vor dem Problem nicht die Augen verschließen.
Gestern war ein guter Tag und hat es mir nach der heutigen Nacht ermöglicht,
das Vorgenannte im Zusammenhang zu sehen.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Wer nicht fragt, wird nicht gehört.
Wer sich nicht zeigt, wird nicht gesehen.
... hat mich das Leben gelehrt.
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