Friday schrieb:
> Ich schwanke ständig innerlich zwischen "lass es
> vorbei sein" und "lass sie mir noch ein
> bisschen".
Liebe Friday,
das ist so gut zu verstehen, dass man so hin und hergerissen ist in seinen Gefühlen. Einerseits möge die Mutter friedlich einschlafen und ohne Schmerzen sein - das "lass es vorbei sein" ist dann in ihrem Sinne, möge sie nicht mehr leiden
Und andererseits möchte man noch ein wenig bei ihr sein, als wäre sie nicht schon auf ihrem Weg unterwegs.
Manche Sterbende gehen erst, wenn sie alleine sind. Auch wenn das Bedürfnis da ist, den Angehörigen zu begleiten. Ich denke da an meine Oma- abends um 22h ging mein Vater aus dem Pflegeheim nach Hause - kurz danach ist sie verstorben
Deswegen ist deine Frage, wann und ob du bereit bist sie gehen lassen - vielleicht ist es wichtig ihr das zu vermitteln. Dass sie gehen kann, dass es in Ordnung ist. Sie loslassen - das ist verdammt schwer.
Ich bin bei Sterbefällen in der Familie immer sofort in die Manie geschossen. Es ist gut dass du dich so gut kennst und beobachtest, dass nicht auch dir so etwas "passiert.". Und dass du einen guten Freundeskreis hast - das ist sowas von bedeutend und hilfreich.
Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft. Gerade wenn es dann soweit ist, das ist noch mal ein anderes "Kaliber" der Gefühlswelt in voller Turbulenz. Schön dass du schreibst.
Herzliche Grüße
Irma