Guten Morgen liebe Deborah,
" Wenn ich drinnen bleiben muß, werde ich ungenießbar - auch für mich selbst.
Ich muß mich bewegen können und besonders im November draussen "Licht tanken". "
Das geht mir ebenso.
Wenn ich mal aus Krankheitsgründen o.ä. in der Wohnung bleiben muss, wird es auch innerlich - gefühlt - sehr schnell eng.
So bin ich auch im Wortsinne eine sehr schlechte, da höchst ungeduldige Patientin.
Am schwierigsten war dies bisher in meinem Leben als ich mich in der Endphase meiner Schwangerschaft aus medizinischen Gründen nicht bewegen durfte und dazu "völlig aufgeputscht" aufgrund der verordneten Wehenhemmer in meinem Krankenhausbett für mehrere Wochen - gefühlt wie gefesselt - lag.
So hochmotiviert ich auch war, alles für mein ungeborenes Kind zu tun, bin ich da psychisch sehr an meine Grenzen geraten. Schlafen und auch Essen wurden zunehmend schwieriger...
Zum Glück erkannte meine zuständige Ärztin nach und nach die Gefahr und beschloss mir - trotz eines gewissen Risikos - in kleinen Intervallen etwas mehr Bewegung zu erlauben.
Ich erinnere mich noch ganz genau, mit welcher Dankbarkeit ich erfüllt war, als ich das erste Mal wieder Treppen statt des Aufzugs benutzen durfte, um zu den Untersuchungsrâumen zu gelangen.
Die Ärztin wog wohl damals das Risiko der Bewegung gegen das Risiko eines psychischen Zusammenbruchs ab.
Ihre Kollegin sah das gegenteilig - ich hatte also großes Glück.
Viele Worte.
Ich wollte damit nur sagen, dass ich dich verstehen kann, wie wichtig Dir Deine Bewegungsfreiheit mit und nach Möglichkeit auch ohne Rollator ist.
Ich drücke Dir beide Daumen, dass es von Tag zu Tag besser gelingt, Deinen "Bewegungsraum" auszubauen.
Herzliche Grüße,
Miramis
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Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.22 06:17.