... heißt es so schön.
Für mich gilt das nicht!
Nachstehend schreibe ich mir meine Gedanken zu diesem Thema aus dem Kopf:
Meine persönliche Definition von arm ist:
meine Miete nicht bezahlen und nicht mehr essen zu können, was ich mag.
Soweit ist es Gott sei Dank noch nicht!
Mein Zuhause, in dem ich mich geborgen und wohl fühle, ist bezahlbar.
Dass Heizkosten dermaßen explodieren, dass sich daran auch durch sparsamen Umgang nichts ändern läßt,
war nicht voraussehbar.
.. dass Strom deutlich teurer wird, ebenfalls nicht.
Und die Höhe der jetzigen Inflation habe ich nicht im Rahmen der Möglichkeiten gesehen.
Ich habe viel erlebt und durchgestanden - überlebt.
Die derzeitige Situation ist für mich neu.
Neu ist für mich, dass mein Alter und die damit einhergehende weniger werdende Kraft es nicht mehr zulassen, zu arbeiten.
Von meinem 16. Lebensjahr bis zum Ausbruch der Erkrankung mit 47 Jahren war ich berufstätig, auch mit Kind (immer in
dem Umfang, wie das Kind gut betreut war).
Auf die Idee, dass es im Alter finanziell mal so eng werden würde, bin ich nicht gekommen.
* * * * *
Ich war mit Umzug in meine neue Wohnung an dem Punkt angelangt, wo ich dachte:
jetzt darf ich mir kleidungsmäßig auch mal ein neues Teil kaufen.
Secoundhand habe ich lange genug getragen.
Die veränderte Gesamtsituation wirft nun auch diesen Plan über den Haufen.
Doch ich wäre nicht ich, wenn ich aufgeben würde.
Bange machen gilt nicht!
In Notsituationen war ich bisher sehr konzentriert, klar und kreativ.
Als erstes habe ich gestern abend einen neuen Budetplan erstellt.
Das mir zur Verfügung stehende Geld tüt ich zukünftig wochenmäßig ein.
... und wenn ein Umschlag leer ist, ist er leer. Daran will ich mich halten.
Was für mich nicht infrage kommt, ist, mir mit 75 Jahren nochmals eine Arbeitsstelle zu suchen.
Stundenweise könnte ich berufstätig sein, doch ich
will es nicht.
Genug ist an diesem Punkt genug.
Damit ich mir den Wunsch nach einem neuen Kleidungsstück erfüllen kann, werde ich anfangen, wieder zu nähen.
Ich bin eine gute Hobbyschneiderin, habe das Handwerk in jungen Jahren von der Pieke auf gelernt.
Mein "Meisterstück" war ein schwarzer Feincordmantel in Trapezform (mit allem drum und dran).
* * * * *
Was meine Ernährung betrifft, schränke ich mich qualitätsmäßig nicht ein.
Weniger essen bringt das Alter eh' mit sich. Und genießen macht satt.
Ich habe gestern abend einen Budgetplan erstellt und tüte das mir zur Verfügung stehende Geld
zukunftig wochenmäßig ein. Wenn ein Umschlag leer ist, ist er leer. Daran will ich mich halten.
Bei der Bücherei werde ich mich anmelden, denn ausreichend gutes Lesefutter brauche ich auch,
damit mein Kopf keine destruktiven Gedanken produziert.
Das sollte für's Erste reichen!
Danke für's Lesen.
Deborah