Hallo Lisa Vincenta,
da triffst Du gerade einen Nerv, mit dem Geschwisterfrust!
Irgendwie habe ich einen ähnlichen Bruder.
Besser formuliert: Unser Geschwisterverhältnis ähnelt sehr dem Eurigen.
Es gibt allerdings einen großen Unterschied zwischen Deiner Situation und meiner.
Ich habe meine Erwartungen an meinen Bruder heruntergeschraubt
und bin dann "nur noch" bei den Treffen enttäuscht.
Kann es sein, dass es Dir doch noch mehr zu schaffen macht, wenn ich das so lese?
Ich glaube, ein Hinnehmen wäre am Einfachsten.
Die Sachlage akzeptieren
und sich beim nächsten Treffen sich über das freuen,
was da anwesend ist.
Hier die Details:
Meinen Bruder (das einzig Gemeinsame scheinen nur unsere Eltern zu sein) kann ich exakt so beschreiben, wie Du es bei Deiner Situation getan hast:
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Wir leben auch in verschiedenen Welten. Er und seine Frau arbeiten, haben ein Kind, ein eigenes Haus und sind in jeder Hinsicht "straight".
Hier in Deinem nächsten Zitat ersetze ich das Wort Tante durch "Mutter".
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Meine Tante meint, er habe keine Zeit. Wirklich? Nicht mal zwei Stündchen für die einzige Schwester, die er hat? Ich würde auch zu ihm fahren. Daher glaube ich nicht an die fehlende Zeit. Er hat einfach kein Interesse.
Hier liegt der Schlüssel, so hart es klingt:
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Er hat einfach kein Interesse.
Maßnahme:
Ich habe neulich extra das Auto genommen um in die Heimat zu fahren, um einfach (die leben auf einem Dorf) bei denen vorbeizuschauen (wegen Corona u.a. hatten wir uns über 2 Jahre gar nicht gesehen).
Kommunikation:
Normal ist seit Jahren ein Anruf und 2-3 WhatsApps
pro Jahr im Durchschnitt.
Ich schreibe noch 2-4 Geburtstags- und Weihnachtskarten dorthin – da kommt seit Jahren dann nur ein-zwei WA zu mir.
Letzte Wiedersehenssituation:
Mit der Schwägerin habe ich mich super unterhalten über deren Sorgen und Herausforderungen, von meinem Bruder kam da sehr, sehr wenig.
Alles Weltanschauliche oder das praktische Leben Betreffende ist bei uns beiden scheinbar ein Minenfeld.
Das sage ich dann extra nichts zu, wenn er sich lustig macht über "solche Leute" (die so leben wie ich) meistens mit Polemik. Aber natürlich trifft es mich, nur zeige ich es nicht.
Ich probiere schon lange auch keine Gegenargumente mehr - da erreiche ich niemanden.
Er versteht nicht, wie ich lebe und ich habe dann schnell das Gefühl, dass ich
alles in seinen Augen
verkehrt mache.
Er ist mehr so "
konsumkonform", man braucht nichts an der Welt zu verändern.
Bei ihm kam der Strom schon vor 45 Jahren immer aus der Steckdose... .
Es gibt keine Probleme. Ihm geht es auch immer "
gut".
Viele Vorurteile (bnedingt durch unser diametrales Weltbild) prallen dann immer wieder auf mich.
Resistent gegen (gute) Argumente.
Dabei will ich weder ihn noch seinen Lebenstil verändern, aber das lächerlich-gemacht-werden – nur weil man sich Gedanken um seine Umgebung macht – nervt schon. (China/Sack Reis - Argumentation)
Es ist eine
Schein-Toleranz.
Unter dem Strich waren diese 2 Stunden neulich etwas enttäuschend. Haben uns wenig näher gebracht.
Auch:
Als ich vor 10-15 Jahren mal sagte, dass wir gerne von denen besucht werden würden, kam als Antwort: "Warum? Ihr seid doch von hier weggegangen.... Warum sollen wir jetzt zu Euch hinfahren?" -
***
Mää-äh:
So ähnlich ist auch mein Platz in dieser Familie auch, das "nichts" tausche ich dann gegen "wenig" oder "ungenügend" in deren Perspektive:
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Ich hingegen bin nach dem Tod meiner Eltern wohl das schwarze Schaf, das nichts auf die Reihe gebracht hat.
Das ist die Wirklichkeit bei uns:
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Ich weiß nicht, mit welchen Gefühlen ich an die Sache gehen soll. Froh sein, wenn ich ihn ein-, bis zweimal im Jahr sehe und ihn [...]
Und das hier halte ich für einen einseitigen, "frommen Wunsch", wo nicht viel Entwicklung mehr stattfindet:
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[...] sonst einfach abhaken oder weiterhin hoffen, dass wir uns öfters sehen?
Deine Hoffnung ist nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich aus meiner Sicht.
Vielleicht kannst Du öfters mal einen altmodischen Brief oder eine Postkarte schreiben?
Und damit auch nochmal zeigen, dass Du da Interesse hast?
Alles Gute, wie Du Deinen Weg da findest, damit zurecht zu kommen –
diese Situation kann ich gut, sehr gut, nachempfinden –
trotzdem ein schönes WE -
F1
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···································Man verschlafe ruhig die Hälfte des Lebens,
················································man wird die andere doppelt genießen.
······················································Schleich (Schriftsteller)
····························· ››
The sea
·····························Flocking to the sea
·····························Crowds of people wait for me
·····························Sea gulls scavenge
·····························Steal ice cream
·····························Worries vanish
·····························Within my dream
·····························
·····························
·····························I left my soul there
·····························Down by the sea
·····························I lost control here
·····························Living free
····························· [...] ‹‹
····························· ·audio/video·Morcheeba ·©1998
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·······························• 800 mg Li2C03 • erste Hilfe: > 5 mg C17H20N4S •
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7-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.07.22 16:13.