Hallo Irma,
gut dass du das Thema aufgemacht hast, es geht wohl kaum an jemand vorbei.
Ich nutze die Medien die ich immer nutze.
Ab und zu Radio, SWR3 oder wenn mein Mann da ist Deutschlandfunk (sehr seriös denke ich, aber die reden da so komisch;-)
Und sonst die großen online Zeitungen und was sie mich eben gratis lesen lassen.
Nachrichtensendungen öffentlich rechtlich. Ich guck mir aber sicher nicht jeden Abend im TV einen Brennpunkt an,
muss gucken, dass es mich nicht zu sehr absorbiert.
Hilft ja auch nicht, informiert will ich aber schon sein.
Direkte Angst habe ich nicht. Eher (Zukunfts)Sorge bzw. einen sehr desillusionierten Blick in die Zukunft.
Allgemein ein Gefühl von instabileren Zeiten.
Ich hätte weder die Wahl Trumps für möglich gehalten, noch dass der Mob das Capitol stürmt oder
diese blöde Pandemie.
Ich bin eigentlich, dachte ich, nicht naiv. Und doch tuts mir leid, vor allem für meine Söhne,
in was für ein unsicheres unberechenbares Zeitalter wir anscheinend eingetreten sind.
Ich möchte nicht mehr jung sein.
Der eine lebt (und frustriert) wegen der Erkrankung schon jetzt am Existenzminimum, ohne Aussicht auf wirkliche Teilhabe.
Der andere, seit ein paar Monaten Vater eines Sohnes, ist sehr berührt und ich merke eine ungläubige Betroffenheit bei ihm.
Sie werden es in Zukunft nicht leicht haben.
Ich für mich hoffe, dass ich morgen, wenn ich wieder arbeiten muss, den Kindern die ich betreue gute Antworten habe.
Antworten die ihnen nicht das Gefühl geben man würde sie nicht ernstnehmen oder glauben sie bekämen nichts mit.
Und ich sie etwas beruhigen und ihnen Ängste nehmen kann, ohne ihnen das Gefühl zu geben,
sie dürfen sich nicht ängstigen.
Und doch gibt es sowas wie "Hoffnung" oder (bei mir)fast schon Begeisterung und Bestätigung
dass es doch noch ein Gewissen und Solidarität zwischen Menschen gibt.
Da der Aggressor in diesem Fall ganz eindeutig auszumachen ist.
Die Sanktionen und Demonstrationen, Kundgebungen, offenen Briefe und durch das Netz auf vielfältige Art geteilter Beistand und Informationen erstaunen mich in ihrer Geschlossenheit.
So viele ziehen an einem Strang und ich hoffe es bewirkt etwas gutes.
Informationen(wenn auch nicht ohne Vorbehalt) die sich nicht mehr, in keinem (unrechts)Staat ganz unterdrücken lassen.
Eine unglaubliche Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft.
Und doch, schwierige Zeiten.........keine
gute Lösung in Sicht.