Guten Morgen S.,
danke schön!
Es hat mich große Überwindung gekostet, gestern zu der Friedens-Demo zu fahren.
Ich bin hier in einem politischen Umfeld, das ich so bisher nicht kannte.
Auch die Montags-Demonstrationen finde ich sehr befremdlich.
Meine Sorge bezüglich der Teilnahme an der Friedens-Demo war jedoch unbegründet.
Deutsche, russische und ukrainische friedfertige Menschen standen beisammen.
Die Redebeiträge waren teilweise 3-sprachig. Das hat mich tief beeindruckt.
Maya war eine Stunde lang super-lieb, obwohl wir mittendrin standen.
Mir war bisher nicht klar, wie nahm ich am derzeitigen Kriegsgebiet wohne.
Auch wußte ich nicht, dass Maya im innerstädtischen Bus einen Maulkorb tragen muß.
Dazu ist sie um nichts in der Welt zu bewegen.
... also sind wir nach der Veranstaltung von der Innenstadt nach Hause gelaufen.
Bei strahlendem Sonnenschein war das kein Problem.
Heute geht es mir nicht gut.
Ich habe starke Kopfschmerzen.
Aufgewacht bin ich mit dem Bedürfnis, meinen Geburtstagsurlaub zu stornieren.
Ich möchte unbedingt Zuhause bleiben.
Hinzu kommt dass ich den Urlaubsort per Bus nicht erreichen kann,
da Maya sich keinen Maulkorb anlegen läßt.
Vielleicht ist die Diakonie großzügig und überweist mir die bereits geleistete Anzahlung zurück.
Wenn nicht, ist das schmerzlich, aber nicht zu ändern.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Wer nicht fragt, wird nicht gehört.
Wer sich nicht zeigt, wird nicht gesehen.
... hat mich das Leben gelehrt.
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