Guten Morgen liebe Deborah,
"Im neuen Jahr will ich jeden Tag nur etwas erledigen.
Nicht wie vorher: soviel wie ich schaffe.
Aus der Selbsthilfegruppe weiß ich: konsequent jeden Tag ein wenig wegräumen,
trägt langfristig den höchsten Berg ab. Und es kostet weniger Kraft,
als sich bis zur Erschöpfung zu verausgaben."
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Du bringst mich immer wieder ins Nachdenken.
Genau dies tue ich nämlich schon mein Leben lang.
Ich schaue mir diesen gefühlt riesigen Berg an, aus Dingen, die erledigt werden sollten, ich sehe, dass ich das niemals wirklich richtig schaffen kann, diesen Berg abzutragen und dann renne ich los...
Und versuche, jeden Tag aufs Neue, so viel wie nur irgend möglich zu erledigen.
Niemals schaffe ich, meine weit verzweigten To -do - Listen abzuarbeiten.
Es bleibt irgendwie immer wieder das Gefühl von Versagen, selbst wenn Vieles sehr gut gelaufen ist, es scheint nie genug zu sein.
Mein Verstand weiß dies natürlich und arbeitet gegen diese mich erschöpfenden Muster an. Macht autogenes Training oder schlägt entspannende Spaziergänge vor.
Aber das Gefühl, nicht gut genug zu sein, oder dieser penetrante innere Kritiker schiebt sich immer wieder vor den Verstand.
Ein ziemlicher Ringkampf...
Du machst mir jedenfalls Hoffnung, dass es sich lohnt dabei zu bleiben und den inneren Kritiker immer wieder aufs Neue zur Raison zu rufen.
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Liebe Grüße
und einen nicht gar so kalten Sonntag,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends