Re: Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

28. 11. 2021 12:54
Mir hat der Psychoanalytiker nicht geholfen, im Gegenteil, mir ging es richtig schlecht.
Die Depressionen, Suizidgedanken und Angst- und Panikattacken wurden während
der Therapie schlimmer und traten immer öfter auf.

Da ich noch unerfahren war, was Psychotherapien betraf, habe ich mich auf eine
psychoanalytische Therapie eingelassen, in der Hoffnung, dass es mir hilft.

Das Gegenteil traf ein, es ging mir so schlecht und ich fühlte mich so zerissen und depressiv
wie niemals zuvor im Leben.

Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass ich bipolar war.

Der Therapeut, ein Psychoanalytiker, richtete die Therapie hauptsächlich nach Freud aus,
der vor allen
Dingen die Symtome an den Bedürfnissen der Sexualität mass.

Die meiste Zeit hat er mit Traumdeutung und Hypnose gearbeitet und diese analytische
Therapie war sehr sexualisiert.

Die Therapie war eine Wiederholung dessen, was ich in der Vergangenheit erlebt hatte
und schadete mehr, als dass sie mir half.
Meine Symtome wurden immer schlimmer bis hin zur Auswegslosigkeit,
da der Therapeut
mir auch immer wieder nahelegte, mit niemandem darüber sprechen zu dürfen,was in der
Therapie vor sich ging.
Das hatte im Laufe unserer Therapie die Folge, dass die Abhängigkeit zu ihm immer stärker
wurde.

Hier wiederholte sich etwas Erlebtes, Bekanntes, Angstbesetztes und erinnerte mich an ein
Geheimnis
aus der frühen Kindheit, über das ich ebenfalls nicht reden durfte.

Als es dann immer öfter zu Annäherungsversuchen kam, die ich nicht mehr als therapeutisch
einschätzte, obwohl er mich immer wieder aufmerksam machte, dass es dazugehörte und mir
helfen würde, brach ich die Therapie nach 6 Jahren abrupt ab.

Ich besorgte mir vorher noch ein Buch, in dem ich mich informierte, wie eine gute Therapie
ablaufen sollte und was verboten ist und schadet.
Ich weiss nicht, was passiert wäre, wenn ich nicht noch rechtzeitig die Therapie beendet hätte,
so schlecht ging es mir.

Sorry, dass ich so viel geschrieben habe, aber jedesmal wenn über psychanalytische Therapie
geschrieben wird, kommen diese Erfahrungen wieder hoch und ich muss sie loswerden.

Von daher kann ich nur von einer psychoanalytischen Therapie abraten, auch wenn sich
meine Erfahrungen nicht wiederholen müssen, obwohl ich zu der Zeit, in der es Thema
für mich war, nicht selten von Frauen gehört habe, die mir ähnlich Erlebtes erzählt
haben.
Auch heute noch.

Meiner Meinung nach ist eine psychoanalytische Therapie keine Option gegenüber einer
Verhaltens- und
kognitiven oder einer tiefenpsychologischen fundierten Therapie und wird auch heute kaum
noch praktiziert..weil sie über Jahre dauert und bei verschiedenen psychischen Erkrankungen
wenig Nutzen bringt....und oft eher schadet.

Viele Grüsse
mexx 70 w

Betroffene Bipo 2

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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.21 13:23.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

dry 3323 22. 11. 2021 14:05

Re: Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

Midori 574 27. 11. 2021 16:56

Re: Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

dry 567 27. 11. 2021 17:29

Re: Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

Mexx55 586 28. 11. 2021 12:54

Re: Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

dry 640 28. 11. 2021 13:46

Re: Bipo - keine psychische Erkrankung! Oh wie gut!

manden 1282 06. 02. 2022 09:07



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