Wow, wundert mich so eine Kritik zu lesen hier, aber... ja, das System ist längst veraltet. Vieles was mal progressiv war, ist heute längst veraltet, am Besten sieht man es bei den USA: Es hat mal Sinn gemacht im 18. und 19. Jahrhundert, die Wahlen lokal abzuhalten und dann den Wahlmann nach Washington zu schicken mit dem Pferd...
Zur indirekten Demokratie, ich halte es für unmöglich, das ein Volk für ganze vier Jahre seinen Willen auf einmal, an einem einzigen Datum, kund tut. Wer weiss denn, was in den vier Jahren alles geschehen wird und wie der Bundestag reagieren wird darauf?
Wenns zum Konflikt in Absurdistan in 2023 kommt und die USA mal wieder rumbomben wollen: Was kann denn der Bürger tun, um nicht die Bundeswehr da hinzuschicken? Richtig: Nichts. Wenn eine Katastrophe kommt wie Fukushima 2011 und damit der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg der Atomkraft beschlossen wird, was kann der Bürger tun um zu sagen "Nein" ? Nichts, bis die nächsten Wahlen kommen.
Was, wenn sowas wie ein Handelspakt wie TTIP beschlossen werden soll? Der Bürger wird nicht gefragt, die Parteien entscheiden. Und vielleicht nichtmal die, wenn es im Kanzleramt entschieden wird.
Ich halte es für falsch, den Parteien für 4 Jahre einen Blanko-Check auszustellen, zu tun und zu lassen was sie wollen. Mit Blanco-Checks haben die Deutschen schon genug üble Erfahrungen gesammelt, wenn man an den Kaiser denkt und seine Reaktion in 1914, die das Bündnissystem zum 1. Weltkrieg ausgelöst hat.