10. 09. 2021 11:39
Hallo kain,

ich habe 50 Jahre geraucht, dazwischen 5 Jahre aufgehört, weil es irgendwann im
Kopf "geklickt" hat, als ich nach einer durchzechten Nacht mit viel Alkohol und Zigaretten
plötzlich starke Herzbeschwerden bekam mit dem Verdacht auf Herzinfakt.

Diese Situation brachte mich dazu, sofort aufzuhören und den Verzicht von Nikotin mit viel Sport,
Aktivitäten wie Fremdsprachen lernen, der Teilnahme an verschiedenen Kurse in der VHS usw
zu kompensieren und das hat geklappt.
Ich brauchte das, um mich abzulenken von dem Gefühl, jederzeit zur Zigarette greifen zu "müssen"
und es half.

Leider habe ich dann nach 5 Jahren in einer Stresssituation (Trennung nach 23 Jahren) wieder
angefangen bis vor 2 Jahren.
Zwischenzeitlich immer wieder Versuche gestartet mit Nikotinkaugummis, Nichtrauchergruppen,
Allen Carr Buch "endlich Nichtraucher", Akupunktur, Hypnose und zuletzt mit E-Zigaretten.
Alles half nur kurzfristig.

Mir war bewusst, dass ich wahrscheinlich erst aufhöre, wenn ich eine Diagnose der Lunge
bekomme (wie bescheuert muss man sein, sich eine Krankheit zu wünschen, um aufzuhören)
und genau das ist vor 2 Jahren eingetreten, als ich die Diagnose COPD und mittelgradiges
Lungenemphysem bekam.

Damit musste ich mich entscheiden, entweder frühzeitig zu ersticken oder aufhören mit längerer
Lebenszeit.
Ob es nun so sein wird, weiss ich nicht, aber ich musste mir das so drastisch vor Augen führen,
um eine Entscheidung zu treffen.
Ein Schock war auch der erste Termin in der Praxis des Lungenfacharztes, das gab mir den
Rest.
Nee, so wollte ich nicht enden.
Bisher konnte ich das verdrängen, weil ich mir vorgemacht habe, dass es nur andere betreffen
kann, aber nicht mich.
Das klappte jetzt nicht mehr, meine Diagnose stand fest, das konnte ich mir nicht mehr schön-
reden.
Meine Entscheidung war getroffen, ich hörte auf.

Dann kamen die Nikotinkaugummis ins Spiel, die mir halfen, den Entzug durchzustehen
und nicht wieder rückfällig zu werden, indem ich so den Nikotin so langsam (über 6 Wochen)
runterdosieren konnte, bis ich ihn nicht mehr brauchte.

Heute vermisse ich das Rauchen gar nicht mehr.

Anfänglich waren es "nur" noch die Rituale, die ich vermisst habe, gemütlich eine Zigarette
morgens zum Kaffee zu rauchen (seitdem schmeckt mir der Kaffee auch nicht mehr) beim
Telefonieren, zum entspannen, wenn ich mich alleine fühlte (als wenn eine Zigarette einen
guten Freund ersetzen könnte), als Kommunikationsmittel usw.

Vielleicht kannst Du mit dem, was ich geschrieben habe, etwas anfangen.

Viele Grüsse
mexx 69 w

Betroffene Bipo 2

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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.21 11:46.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

kain 2389 10. 09. 2021 06:22

Re: Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

kain 396 10. 09. 2021 06:30

Re: Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

kinswoman 340 10. 09. 2021 09:27

Re: Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

FLYHIGH 333 10. 09. 2021 10:32

Re: Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

kain 333 10. 09. 2021 19:11

Re: Ich war ein Nikotin-Junk und ihr?

Irma 407 10. 09. 2021 10:36

Re: Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

Mexx55 360 10. 09. 2021 11:39

Re: Ich bin ein Nikotin-Junk und ihr?

kain 1589 10. 09. 2021 19:18



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