Hallo deborah
Bei mir wurde es nicht die lebenslängliche heimatlosigkeit. Aber ein paar jahre habe ich darunter gelitten eine heimatlose leere in mir zu verspüren, weil ich mich entwurzeln musste. Ich zog bei den eltern mit 19 jahren aus in eine betreute wohngemeinschaft in der nächsten grossen stadt. Da nahm es dann immer mehr seinen lauf, dass ich in der heimat meiner kindheit und jugend nicht mehr hingehöre, aber mich auch sonst nirgends zu hause fühlen konnte.
Zwischendurch glaubte ich in einer anderen stadt zu hause zu sein und auch in dem dorf in der nähe, wo meine damalige erste liebe wohnte. Das waren wohl eher berauschte liebesgefühle, als ein daheim fühlen in dieser stadt, die ich durchaus immer noch reizvoll finde.
Ich hätte nicht mehr erwartet, dass das heimatgefühl wieder kommt. Vorallem in einem städtchen, zu dem ich davor keinen bezug hatte.
Dass man überall wohnen kann, das denke ich geht schon. Und an manchen orten hatte ich es ganz angenehm. Nur wenn das heimatgefühl dazu kommt, dann fühle ich mich geerdeter und es wäre etwas vom übelsten würde mir meine stadt nicht mehr erlauben hier zu wohnen; -)
Das kann ich mir vorstellen, dass dich das geprägt hat wegen der heimatlosigkeit deines vaters und dass er dafür verurteilt wurde, woher er kam.
Ich werde viel an meine wurzeln erinnert, da ich noch den namen eines eingewanderten vorfahrens trage.
Ich habe dazu nicht viele informationen, interessieren würde es mich schon. Ich weiss aber nicht aus welchen gründen die flucht geschah.
Ich habe viel interesse zu spüren bekommen, ablehnung noch nie. Alle wollen wissen, woher kommt der name? Das weiss ich immerhin.
Da ich keine andere muttersprache als schweizerdeutsch habe, erübrigt sich dann auch die frage, ob ich die heutige landessprache des herkunftlandes meines namens spreche.
Durch das immer bewusst sein der herkunft von früher meiner familie, ist es einerseits etwas spezielles und ich bin jetzt auch nicht so abgeneigt, wenn seriöse menschen aus dem ausland, die sich einsetzen und integrieren wollen, hierher kommen.
Leider ist es in der manie immer wieder ein thema gewesen, insofern dass ich mich berufen fühlte ins land meiner vorfahren zu reisen. Zum glück hätte das nie geklappt, weil ich keine geduld für eine längere zugfahrt aufgebracht hätte und bei der nächst besten stadt ausgestiegen wäre.
Ich habe auch wiederkehrende träume über die hauptstadt des landes meiner vorfahren. Die sind aber schön.
Lange rede kurzer sinn:
Es kann sogar ein thema in meinem leben sein mit den wurzeln aus der fremde, obwohl alles soweit zurückliegt. Und man kann heimat finden trotz entwurzelung, die nur gerade in meinem leben geschah, nicht über die eltern.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten