Hallo Deborah,
das mit dem "aus der Not heraus" einen Umzug zu beschließen steht für meinen Umzug damals.
Denn ich hatte in der vorigen Wohnung weder Heizung ( sondern Kohle-Kachelofen) noch fließend warm Wasser - im Bad gab es einen Badeofen, der 1 Stunde zuvor geheizt werden musste. Hinzu kam noch die laute Umgebung der Durchgangsstraße- so dass der Balkon nicht zum Verweilen geeignet war. Selbst geöffnete Fenster waren eine Zumutung der Lautstärke. Und es war nur
ein Zimmer Küche Bad
Das ist schon ein Mangel an Lebensqualität, den ich immerhin 9 Jahre ausgehalten habe und erst mit zunehmender Stabilität war ich in der Lage, das Unternehmen Umzug anzugehen. Es kommt hinzu, diese Wohnung hatte ich mir nicht selbst ausgesucht- ich bekam sie nach dem Tod meines Freundes von einem Hilfsfond angeboten - mit der Option, würde ich sie nicht nehmen, müsse ich alleine weitersuchen - ich war in dieser Zeit für ein Jahr in der Klinik. Ich hatte keine Wahl.
So zog ich also in diese Wohnung, die ich von Anfang an nie mochte - wegen der o.g. Bedingungen.
Ich habe mich mit allem arrangiert, mich gewöhnt, kalt geduscht, einen Radiator in die Küche gestellt. Immerhin- ich hatte ein Dach überm Kopf. Aber das ist eben nicht alles.
Wenn du nach 6 Jahren noch immer nicht das Gefühl hast in der jetzigen Wohnung " angekommen" zu sein, so kann ich das aus meinem Erleben nachvollziehen. Deine Gründe sind andere - aber es hat Gründe.
Wie es mir ergeht, in einer Wohnung zu leben, die ich ohne Einschränkungen mag, ich sage manchmal ich liebe meine Wohnung und jeder, der sie zum ersten Mal betrifft, ist begeistert, wie gemütlich es bei mir ausschaut..-Das ist für mich die Entschädigung für die 9 Jahre zuvor.
Das möge dir auch so gehen.
Liebe Grüße
Irma