Ich habe das in der Mobbingfirma kurzgefasst so erlebt.

Zuerst war es sehr subtil, also das über mich geredet wurde. Mein Verhalten und mein Kleidungstil passte meinen Kollegen nicht. Ich bin sehr introvertiert, war zu der Zeit auch noch depressiv und mein Kleidungsstil war sehr schlicht, meistens Pulli und Hose.
Dann kamen solche Sachen wie, dass der Büroleiter mich und meine Kollegin, mit der ich zusammen saß, gefragt hat, wie wir uns verstehen. Wir sagten gut und wurden räumlich getrennt. Das waren Beispiele auf der persönlichen Schiene, aber es wirkte sich auch auf die Arbeit aus. Es war nicht nur Mobbing, sondern auch Bossing.

Wir durften z.B. zweimal am Tag eine Raucherpause machen und eines Tages kam der Büroleiter und schrie mich heftig an, dass ich erst Rauchen dürfte, wenn eine bestimmte Aufgabe erledigt sei. Mit seinem Schreien wollte er mich wohl einschüchtern. Dann wurden mir Aufgaben, die ich bis dahin gut erledigt hatte, plötzlich entzogen und es verschwanden immer wieder Unterlagen von meinem Tisch. Einmal, nachdem ich eine Aufgabe ein zweites Mal erledigt hatte, weil die ursprünglichen Unterlagen nicht mehr da waren, sind auch die ersten Unterlagen wieder aufgetaucht über Nacht. An mir lag es nicht, ich bin ein extrem ordentlicher Mensch.

Zur Weihnachtsfeier haben sie sich nochmal extra Mühe gegeben. Ich wollte nicht teilnehmen, aber meine Kollegen haben auf nett gemacht und immer wieder auf mich eingeredet, doch zu kommen, bis ich nachgab. Es gab eine Art Julklapp. Wir sollten über denjenigen, den wir gezogen hatten zum Beschenken, ein kurzes Gedicht schreiben. Dieses wurde bei der Feier dann vorgelesen, um das Geschenk der richtigen Person zuordnen zu können. In mein Gedicht haben sie ihre ganze, vor allem persönliche, Kritik über mich getan und natürlich vor versammelter Mannschaft vorgelesen. Ich habe es mit Fassung aufgenommen und trotzdem noch am Essen teilgenommen. Eine gute Kollegin, die nicht am Mobbing beteiligt war, sagte, dass sie an meiner Stelle sofort gegangen wäre. Ich glaube, die Kollegen hatten sich auch eine andere Reaktion erhofft.

Nach knapp 1,5 Jahren habe ich gekündigt und so ein seltsames Verhalten von Kollegen und Chefs habe ich zum Glück nur einmal erlebt. Als ich zum Schluss meine Sachen abholte, haben mir ein paar Kollegen noch subtil mitgegeben, dass ich selber Schuld sei. Der Büroleiter hat etwas ähnliches gesagt.

LG, flyhigh


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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.