Seit meinem vorletzten Sturz gehe ich nicht mehr ohne Gehhilfe aus dem Haus. Seit ein paar Wochen habe anstatt der Krücke einen Wanderstock. Er belastet meinen Arm weniger und genügt mir, da ich ihn nicht brauche, weil ich nicht mehr richtig gehen kann, sondern als Vorsichtsvornahme. Beim Spazierengehen habe ich immer beide Stöcke dabei, beim Busfahren einen.
Wenn ich in den Bus steige, frage ich dann den Busfahrer freundlich, ob ich vorne aussteigen kann. Ich setze mich dann ganz vorne hin, damit ich mit Stock und evtl. Rucksack nicht noch durch den ganzen Bus laufen muß, ohne daß ich mich richtig festhalten kann, um hinten auszusteigen.
Fast immer ließen mich die Busfahrer vorne aussteigen. Nur einer meinte, das gehe nur, wenn an meiner Haltestelle niemand vorne einsteigen wolle.
Gestern fragte mich dann der Busfahrer, ob ich fit sei. Ich meinte, wenn ich fit wie ein Turnschuh wäre, bräuchte ich dann einen Stock? Ich hätte einen schmerzenden Fuß und mehrere Stürze hinter mir. Da meinte er, normalerweise dürften nur Leute mit Krücken vorne aussteigen. Er ließ es dann zu. Aber gleichzeitig habe ich mich darüber geärgert, daß ich ihm meine Krankengeschichte erzählt habe.
LG
Lisa Vincenta
Weiblich, 60 Jahre, seit Ende 2002 an Bipolarer Störung erkrankt, seit 2011 an einer Ticstörung
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.21 20:39.