Ich weiss, dass das kein Grund ist, plötzlich Ängste zu entwickeln.
Eigentlich nehme ichs ja ein wenig von der humorvollen Seite.
Trotzdem scheint es mich doch zu plötzlich intensiv zu beschäftigen, denn
ich wache nachts
auf und habs alles vor Augen, denke daran was ich noch alles zu tun habe
Patientenverfügung zu Ende schreiben, ausmisten, Nachttischschublade
aufräumen, Familienstammbuch parat legen, Briefe schreiben usw.
Irgendwann beschäftigt das vielleicht fast jeden, finde ich ganz normal,
nur wenige reden darüber.
Meine Mutter ist über das Thema Patientenverfügung schnell hinweggegangen,
wollte sie nichts von wissen, um so schwieriger war es oft für uns, die richtigen
Entscheidungen zu treffen.
Meine Tochter, mit der ich gerne mal darüber gesprochen hätte, wollte auch
nichts davon hören.
Damit fühle ich mich auch ein wenig alleine gelassen.
Mit wem soll ich sonst darüber reden, dass ich mir eine Waldbestattung wünsche.
Das ist sicherlich ein schwieriges Thema, über das nicht gerne gesprochen wird
und ich habe schon überlegt, ob das ins Forum gehört.
Davon abgesehen empfinde ich es schon als grossen Einschnitt in meinem
Leben, bald 70 Jahre zu sein und habe mich noch nie mit meinem Alter so
auseinandergesetzt, wie momentan.
Altersdiskriminierung ist auch so ein Thema und ich spüre und erlebe auch in vielen
Situationen, nicht mehr ernst genommen zu werden, belächelt usw und das meistens
von Ärzten.
Und wenn dann noch eine psychische Erkrankung dazu kommt, wird man doppelt
stigmatisiert.
Unsere Gesellschaft besteht eben aus leistungsfähigen, gesunden, jungen, schönen
Menschen.
Es ist leider so und das kann ich mir nicht schönreden.
Aber ich habe mir vorgenommen, jetzt erst recht zu zeigen, dass es nicht so sein
muss, vor allen Dingen mir selber gegenüber.
Das tat gut, mir das mal von der Seele zu schreiben, was mich momentan sehr
beschäftigt.
Viele Grüsse
mexx 69 w
Betroffene Bipo 2
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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.