Ich habe generell Mühe mit dem Wort "Glück", als Bipo 1 liegt für mich der Begriff sehr nahe an manischen Zuständen. Glück ist für mich ein Rausch, man ist verliebt, gewinnt im Spiel, kriegt eine Gehaltserhöhung oder hat was hübsches gekauft, man steht unter "glücklichmachenden" Drogen etc.
Dieses Glück dauert oft nicht lange, und wenn es vorbei ist geht es einem schlechter als zuvor.
Wie Milla angetönt hat, zählt für mich vielmehr der Begriff der Zufriedenheit. Zufriedenheit kann man an so vielen Orten und Tätigkeiten erfahren. Schwieriger ist es, die Zufriedenheit bewusst wahrzunehmen und zu fördern.
ich schaue Blumen an, beobachte die Veränderungen der Jahreszeiten in der Natur. Und (für mich selbst sehr wichtig): Ich lerne zu atmen. Ich bin überzeugt, man kann lernen, jeden Atemzug zu geniessen. Gerüche beim Einatmen wahrzunehmen, das Loslassen beim Ausatmen, und dann der Moment nach dem Aus- und vor dem EInatmen. Die totale Entspannung.
Wo wir beim Entspannen sind: Glück hat mit Anspannung zu tun, Zufriedenheit mit Entspannung. Für mich persönlich zumindest.
Ein wenig abstrakter würd ich so sagen:
Zufriedenheit (oder eben Glück wenn man das Wort mag) findet in den Momenten statt, in denen man sich eingebettet fühlt in die jeweilige Situation, das Innen und das Aussen übereinstimmt, Man möchte nirgends sonst sein, man möchte nicht jemand anderes sein. Also Zufriedenheit kommt ja von "Frieden". Frieden zwischen Aussen- und Innenwelt.
Was mir bei mir auffällt: oft merke ich erst im Nachhinein, in welchen Situationen der Vergangenheit ich sehr zufrieden war.
Ich versuche also, die Momente der Zufriedenheit bewusster wahrzunehmen wenn sie passieren, also in der Gegenwart zu geniessen. Sich jeden Abend vor dem Einschlafen zu überlegen, welches die Glücksmomente des Tages waren, ist ein guter Zwischenschrittt um das zu lernen. Und kein Moment zu klein, ein Glücksmoment zu sein, auch wenns bloss der Kaffee war der am Morgen besonders gut geschmeckt hat...Der Sonnenschein auf der Haut, das lächeln der Verkäuferin..etc. Wir alle denken zu viel und nehmen zu wenig wahr..eine Kultuirkrankheit:-/
Ich schätze deine Texte auch und lese sie sehr gerne, vergiss die Hater. Habe deine Texte tatsächlich vermisst und mir mal Gedanken/Sorgen um dich gemacht.
Willkommen zurück und mach uns allen die Freude weikerzuschreiben, eben diese beschreibende Art der genannten Texte find ich die allerbesten!