Mir gehts momentan relativ schlecht - weniger wegen dem Rückfall alleine, das ist lediglich eines der Themen die mich hinabziehen.
Es ist eher so, das ich keinen Sinn mehr sehe, in der Gesellschaft zu sein. Ich passe nicht in diese Gesellschaft oder genauer gesagt, nicht in diese Zeitspanne in der wir leben. Keine Ahnung, aber ich kann mich mit sovielen Dingen nicht anfreunden, die für andere Menschen entweder normal oder gar erstrebenswert sind.
Ich kann und konnte mich z.B. nie mit einem 9-17 Uhr Job anfreunden. Der Grund für Arbeit war für mich stets nur der, das ich Geld verdienen musste wie wir alle, aber niemals habe ich es nur schon gemocht, geschweige denn das mir mein Arbeitsplatz was bedeutet hätte - es war immer nur Mittel zum Zweck.
Familie? Für die meisten Menschen ist das ihr Ding, die Liebe zu finden, eine Familie zu gründen und vielleicht gar Kinder zu haben. Für mich war das niemals etwas, hatte Stiefkinder durch Beziehungen mit Frauen, aber als ich da sass bei Tisch beim Familien-Abendessen fühlte ich mich eingesperrt, meiner Freiheit beraubt und hab mich dann deshalb auch davongemacht später.
Dann das liebe Geld, eben, ich hab mehr als genug davon und trotzdem macht es mir alles keinen Spass, nicht einmal wenn ich mir was schönes gönne.
Am meisten Probleme habe ich mit der Heuchelei dieser Gesellschaft, z.B. vorzugeben, man wäre für den Frieden, aber gleichzeitig liefert man Waffen an Saudi-Arabien für den Krieg im Jemen. Man sagt, man wäre Pazifist, hat aber keine Probleme, ganze Staaten wie etwa Syrien in den Abgrund des Krieges zu stürzen und dabei noch mit einem falschen Lächeln so zu tun, als wäre es alles nur stets die Schuld der Anderen.
Kurzfassung: Ich kann nichts anfangen mit der heutigen Gesellschaft unserer Gegenwart. Ich fühle mich verloren. Es ist jetzt nicht so das ich suizidal wäre, nein, aber ich sehe einfach keinen Sinn in der Gesellschaft, mit den Menschen, mit all den Maskeraden und all den Klischees.
Die Bipolare Störung macht es natürlich noch schwieriger, ist aber nicht wirklich der Grund für meine Probleme mit der Gesellschaft. Oft werde ich gefragt, was ich denn will... das Schlimme ist, ich kann die Frage nichtmal wirklich beantworten.
Ich möchte nur euch fragen: Das solls wirklich sein am Ende, sich abarbeiten für wenig Geld, sich all den Stress antun und für was letztendlich? Denkt ihr, jemand wird sich je an euch erinnern? Vielleicht eure Mitmenschen, vielleicht eure Kinder - aber ihr kennt wohl selbst nichtmal euren Ur-Grossvater, geschweige denn euren Ur-Ur-Grossvater, soll also heissen, man wird vergessen und das wars dann. Und da reden wir gerade mal von einigen wenigen Generationen, nicht gerade von der Antike.
Man ist bloss ein Rädchen in der Maschine und man wird ersetzt, wenn man ausfällt (aus welchem Grund auch immer) und die Welt dreht sich weiter, keinen interessiert wirklich das Schicksal.
Sorry für den Text, ich hoffe mal das macht jetzt keinen depressiv und eben, nein, ich gedenke nicht mein Leben in den Sand zu setzen, keine Angst: Ich sehe lediglich keinen Grund wirklich zu leben und vegetiere vor mich hin wie ein Stück Holz im Wasser, das vom Flusslauf hin- und hergetrieben wird.
Gruss
Wesker