Ja, sie nerven die Maßnahmen, jeden,
es sind auch nicht ausschließlich Luxusprobleme,
aber wenns näher kommt und die Zahlen explodieren,
dann verändert sich die Sicht nochmal.
Schau Wesker, ich hab bis heute eine psychosomatische Reha gemacht
in der Nähe zur schweizer Grenze.
Hier kann man auch vor 22 Uhr nirgends einkehren.
Und ich mach mir auch immer größere Sorgen um meinen betroffenen Sohn,
der alleine ist und nach 21 Uhr Ausgangssperre hat, was ich bescheuert finde.
Das Virus wird bei Dunkelheit nicht grundsätzlich gefährlicher.
Unser familiärer Lichtblick war die letzten Jahre Weihnachten im engsten Kreis.
Mutter verwöhnt ihre Jungs und wir schätzen den Wert dieses Zusammenseins
(alle haben sicher frei und kommen)
vielleicht mehr als andere seit einer sehr krank ist.
Jetzt sitze ich angeschlagen auf gepackten Koffern und warte, dass ich
abgeholt werde. Corona positiv. Mein Mann hat gute Chancen sich anzustecken
auf der gut zweistündigen Fahrt mit mir im Auto.
Weihnachten ist gelaufen schätze ich.
Und weißt du warum?
Weil Mitpatienten genervt waren von den Coronamaßnahmen hier.
Deshalb sind sie über die Grenze gefahren,
weil man " in der Schweiz noch ins Kaffee sitzen darf".
Auf dieses Souvenir hätte ich und die anderen 10 Erkrankten verzichten können.
Und im Moment reicht mir, wenn sich kein schwerer Verlauf einstellt
und es reicht mir, wenn ich gesund genug bleibe um irgendwann,
meinen Job wieder machen zu können.