Hallo Foris,
nachstehend noch ein paar Gedanken:
In den vergangenen Monaten hatte ich seltsamerweise auch das Gefühl, keine Hilfe zu brauchen.
Man könnte auch sagen: nach 18 Jahren ohne krankheitswertige Phasen wollte ich keine Hilfe mehr,
war stolz darauf, alleine zurecht zu kommen. Angst vor Bevormundung steckte dahinter.
Als ich meine Ärztin dann turnusmäßig aufsuchte, muß sie das wohl erkannt haben, denn sie sagte zu mir: "Ich will Sie nicht unter meine Fittiche nehmen. Ich will nur, dass Sie in dieser schwierigen Zeit möglichst selbstbestimmt leben." Das so klar zu hören, hat mich gerettet, denn ich wußte ab diesem Zeitpunkt, dass mir keine Gefahr drohte, vereinnahmt zu werden.
Es ist schon bemerkenswert, was diese weltweise Viren-Krisen zutage befördert hat - auch oder gerade im privaten Bereich.
Mein Bekannter war auch der Meinung, dass er prima alleine zurecht kommt.
Er wollte sich keinen Termin beim Psychiater holen, weil er der Meinung war, andere hätten diesen nötiger als er.
Welch' ein Irrtum!
Noch vor einigen Tagen habe ich ihn ermutigt, sich ärztliche Unterstützung zu holen.
Ich tat das, weil manche seiner Aussagen grenzwertig waren.
Ich hielt vorsichtig mit meiner Klarheit dagegen.
Konnte ihn aber wohl nicht mehr erreichen.
Wir wollten gemeinsam Tee trinken.
Keine Ahnung, was dann passiert ist.
Mir geht nicht aus dem Kopf, dass er sagte: "Du hast wenigstens einen Hund. Ich bin alleine".
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.20 06:15.