Moin Foris,
in Krisenzeiten alleine zu leben, ist alles andere als einfach.
Wenn dann hinzu kommt, nicht gelernt zu haben, Hilfe zu erbitten bzw. anzunehmen, wird es richtig schwierig.
Gott sei Dank konnte ich mit therapeutischer Unterstützung hinzulernen.
Nach meiner überstandenen Krise - ausgelöst durch die Selbstisolation im März/April - ist mir allerdings eine große Verunsicherung geblieben. Ich habe hypochondrische Tendenzen entwickelt, die ich an mir bisher nicht kannte.
Durch Reflektion und Pragmatismus bin ich bisher jedoch immer wieder "in die richtige Spur" gekommen.
Dieses Auf und Ab ist zwar anstrengend, doch ich will mich nicht beklagen.
Ich bin froh und dankbar, dass es mir gelingt, mich zu stabilisieren.
Einem psychisch kranken Menschen in meinem nahen Umfeld ist das leider nicht gelungen.
Das macht mich ratlos und ich überlege, ob ich etwas hätte tun können, um das Schlimmste zu verhindern.
Ob ich hätte erkennen müssen, wie es um ihn bestellt war. Ich kannte ihn zu wenig.
Ein schwieriger Abend liegt hinter mir und eine kurze Nacht.
Ich fühle mich heute morgen wie betäubt.
... und es ängstigt mich, heute mir Laufe des Tages Details zu erfahren.
Gott sei Dank habe ich am Mittwoch einen Termin bei meiner Ärztin in der Institutsambulanz.
Ursprünglich wollte ich freudestrahlend von meinem Kurzurlaub an meinem Wohlfühlort berichten.
Nun ist etwas anderes wichtiger.
Danke fürs Lesen!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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