Liebe Lisa,
ich habe eben bei mir gezählt und bin auf 9 Arbeitgeber gekommen. Die längste Stelle war 10 Jahre, die kürzeste 2 Monate und die letzte (die beste von allen) ging über 5 Jahre. Dazwischen gab es unterschiedlich lange und verschieden angenehme. Manche Arbeitgeber habe ich ertragen und erst im nachhinein gemerkt, was ich mir da angetan habe.
Es gibt unterschiedliche Gründe warum man an einem Arbeitsverhältnis festhält - trotzdem man sehr deutlich den Eindruck hat, dass es einem dort nicht gut ergeht. Ich habe eine Stelle ein ganzes Jahr durchgehalten, obwohl ich dort schlimmstes offensichtliches Mobbing erlebt habe, was selbst die Kollegen nicht gut heißen konnten. Ich blieb dennoch, weil ich dort die Möglichkeiten hatte, die anderswo nicht gegeben waren (Patienten betreffend).
Dies war nicht die einzige prekäre Stelle, ich habe alles mögliche erlebt. Einen Minijob, in dem kein Urlaub bezahlt wurde und keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall usw.
Was ich dir sagen will - ich habe meistens NACH Ende einer Stelle gemerkt, dass ich nichts besseres hätte tun können als diese aufzugeben . und immer Erleichterung gespürt habe, den Schritt gemacht zu haben. Zum Glück war ich so gut wie nie arbeitslos, weil ich öfter 2 Stellen hatte, und wenn eine wegfiel, blieb ja noch die andere. Aber auch das brachte Erleichterung , weil ich merkte, dass eine Stelle alleine mir reicht hinsichtlich Belastbarkeit.
Vielleicht stellst du dir einfach mal vor- wie es dir ginge, wenn du dort nicht mehr arbeiten würdest. Wenn du diese irren Wege nicht mehr fahren müsstest. womöglich hilft dir das bei der Entscheidungsfindung. Und du musst ja nicht drauf warten, gekündigt zu werden, du kannst auch um Kündigung bitten - damit du kein Problem beim JC bekommst. Als Grund könntest du ja die unzumutbaren Wegezeiten anführen, die angesichts deiner Gehbehinderung nicht mehr zu machen seien....
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du findest einen guten Weg
Liebe Grüße
Irma