liebe deborah
ich hoffe doch, dass die menschen trotzdem etwas aus der lockdown coronazeit mitgenommen haben. zum beispiel dass es auch einen ticken ruhiger geht. dass man sich nicht dauernd mit aktivitäten und sozialen kontakten überhäufen muss. die dosierung machts.
dass das leben wieder etwas fahrt aufnimmt, also die bewegung im ÖV und in den Geschäften nimmt zu, finde ich durchaus auch wünschenswert. es war doch alles sehr reduziert und eine leblose öffentlichkeit statt eine belebte.
ich arbeite in einem laden, da ist die vorfreude gross, dass wir am dienstag wieder eröffnen. deshalb wurde auch ich davon mitgerissen, als ich am freitag zum vorbereiten meinen ersten arbeitstag nach der corona bedingten pause hatte. auch die teilnahme im kreativatelier ist ab dieser woche wieder reduziert möglich. ich bin um etwas mehr normalität dankbar.
meiner mutter bin ich sehr dankbar. ich habe auch keine blumen geschickt. der muttertag ist in unserer familie nicht gerade der höchste feiertag im jahr und ich habe auch das jahr durch freude, wenn ich zeit mit meiner mutter verbringen kann. wir machen heute zur feier des tages einen videoanruf mit meiner familie. besonders stolz bin ich auf meine mutter, dass sie einen guten umgang gefunden hat mit meiner bipolaren störung klarzukommen. sie ist immer zufrieden mit stabilen zeiten und ist mir eine grosse unterstützung in krisen oder wenn ich aus der klinik meine sachen organisieren muss.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten