08. 04. 2020 23:21
Hallo,

ich kann mich an Zeiten erinnern, da war ich mitten im Frühling noch immer in der tiefsten Depression und konnte weder das Wetter, noch die Farben der Blumen oder das Vogelgezwitcher genießen. Ganz im Gegenteil, es fühlte sich wie ein Hohn für mich an.

Zur Zeit bin ich froh, dass ich im Moment in der Lage bin, die vielen bunten Tupfer, ja das regelrechte explodieren der Natur überhaupt wahrnehmen kann und durchaus auch genießen, auch wenn Corona das Unbeschwerte ein wenig dämpft.

War es für mich in anderen Zeiten schwer, mich trotz einladendem Wetter raus zu bewegen, geht es im Moment wesentlich besser, mich in der frischen Luft zu bewegen.

Interessant finde ich, das ich mich sogar an Insekten mehr erfreuen kann, als sonst. Wo durch den Klimawandel soviele Insekten einfach verschwunden sind, ist es jetzt schön zu beobachten oder zu hören, wenn es summt. Ich erschrak gestern in meiner Wohnung, als ich etwas auf meiner Hand krabbeln spürte und schüttelt instinktiv das "Etwas" ab. Dann sah ich genau hin und es schien eine Königin zu sein, vorsichtig habe ich sie mit einem Glas und Papier eingefangen und sie wieder nach draußen in die Freiheit entlassen. Früher wäre ich ggf. mit der Fliegenklatsche hinter her gewesen, heute gilt es sie zu schützen.

Ich bin dankbar dafür, dass es mir dieses Jahr vergönnt ist, diese Jahreszeit bewusst wahrzunehmen. Doch weiß ich auch, wievielen das dieses Jahr gerade nicht möglich ist, auch an diese denke ich!

Viele Grüße Heike

------------------ Signatur --------------------------

Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.20 23:25.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Frühling

Heike 2834 08. 04. 2020 23:21

Re: Frühling

Wesker 608 09. 04. 2020 01:13

Re: Frühling

orso 609 12. 04. 2020 09:58

Re: Frühling

Eisbaer 572 18. 04. 2020 15:02

Re: Frühling

Bipolara 613 18. 04. 2020 18:34

Re: Frühling

dino 776 19. 04. 2020 15:48

Danke für Eure Erfahrungen

Heike 682 19. 04. 2020 23:13

Re: Frühling

Fruchtsaft 1216 08. 06. 2020 10:54



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen