In Zürich hatten wir einen Pfarrer namens Ernst Sieber, der hat tatsächlich nach dem Vorbild Christi gehandelt: Er hat 1963, als es so extrem kalt war das der ganze See zugefroren war, angefangen sich zu engagieren für die Armen, die Obdachlosen und Drogensüchtigen. Er hat die ersten Notschlafstellen eingerichtet, hat Suppenküchen und andere soziale Einrichtungen begründet. Hat den Menschen geholfen, unabhängig vom Stand, Herkunft und Nationalität, Glauben usw.
Selbst im Krieg war er, als er in den 80ern Hilfslieferungen nach Afghanistan begleitete, als die Sowjets und Taliban sich gegenseitig bekämpft haben.
Und wenn man jetzt mal den Vergleich macht mit Kässmann oder mit dem Bischof Bedford-Strohm (der mit dem Schiff): Denkt ihr, die hätten auch sowas getan? Ich denke nicht. Die würden sowas wie an der Suppenküche Essen ausgeben höchstens für die PR mit schönen Fotos in der Zeitung tun. Und danach schnell wieder zurück in den gemütlichen Bischofssitz.
Beim Vergleich zwischen Sieber und Bedford-Strohm, naja, der Erstere ist sehr nahe am Bild von Jesus Christus, der andere hingegen der typische Vertreter der reichen Kirchen-Theokratie, die viel reden von der Kanzel wenn der Tag lang ist, aber nichts tun.
Ich haben einen sehr grossen Respekt vor Menschen, die den Glauben und dessen Gebote wie die Nächstenliebe aktiv und richtig umsetzen, aber gleichzeitig sehr, sehr wenig Respekt vor jenen Priestern, die nur reden anstatt zu handeln. Oder wie Bedford-Strohm, sogar ihr Handeln noch bezahlt sehen wollen, reichlich vergoldet vom Steuerzahler.