Weil du den Pfarrer erwähnt hast, da muss man auch wieder wissen, das die Schweiz im Zuge der Reformation stark gespalten wurde zwischen katholischen- und evangelischen Kirchen. Letztere werden hier "Reformiert" genannt und basieren nicht auf Luthers Ansichten damals, sondern auf Zwinglis, einem anderen Reformatoren.
Diese Kirchen sind anders als die Katholische Kirche, als Beispiel gibts da kein Zölibat für den Pfarrer und der pflegt sein Liebesleben mit der Ehefrau genauso wie jeder andere Mensch. Um jetzt auf die Sterbehilfe zurückzukommen: Die Reformierten sind dafür offen, die sehen kein christliches Gebot im Sinne von "Der Herr gibt es, der Herr nimmt es" und so etwas. Darum ist da ein Pfarrer dabei.
Zur Sterbehilfe noch:
Da die anderen Länder die Sterbehilfe verweigern, ist es wirklich so, das viele Menschen extra dazu in die Schweiz reisen. Denn ja, auch Ausländern die nichtmal eine Aufenthaltsbewilligung haben sondern faktisch nur Tourist sind im Land, können diese Leistung in Anspruch nehmen.
Das hat zum sog. "Sterbetourismus" geführt, ähnlich wie Länder mit einem liberalen Gesetz zu Drogen wie z.B. die Niederlande mit dem Cannabis und ihren Coffee-Shops wo man Gras legal kaufen kann, den sog. Drogentourismus als Problem haben.
Neulich etwa kam ein landesweit bekannter TV-Moderator aus Südkorea, der in seiner Heimat eine Berühmtheit ist, extra in die Schweiz weil er Krebs im Endstadium hatte und sagte, er wolle das nicht durchmachen und lieber friedlich einschlafen.
Gerade bislang, bis zum Urteil jetzt wo man sehen wird, wie sich das weiter entwickelt, kamen übrigens auch sehr viele Deutsche aus Deutschland in die Schweiz um diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Aber: Was bringt es denn, den anderen das zu verweigern?
Dann gibts 2 Wege: Entweder sie sterben so an einer Krankheit, wie sie es nicht wollen, unter Schmerzen in einem Krankenbett. Oder aber: Sie begehen Suizid, wenn sie dazu körperlich noch in der Lage sind.
Gruss
Wesker
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