Ich stimme dir zu und möchte noch sagen, das vor allem Menschen, die bereits schwer krank und meist an das Bett gefesselt sind, die Sterbehilfe haben möchten. Denn: Wer sich zumindest noch bewegen kann, der kann Suizid einfach selbst begehen, jeder weiss das theoretisch die nächste Brücke oder Eisenbahnstrecke dazu ausreicht. Das Problem hat man dann, das dort andere Menschen zwangsläufig involviert werden, wie etwa Lokführer und dies bei vielen Menschen ein schweres psychisches Trauma auslösen kann.
Ich meine, es gibt immer jemand der den Toten auffindet, auch wenn er den Suizid nicht öffentlich begangen hat. Das sind dann in der Regel meist die Angehörigen. Alleine diese Bilder können genügen, einen Menschen komplett aus der Bahn zu werfen und ihn ggf. mit psychischen Problemen zu belasten.
Noch was zu der Diskussion um Sterbehilfe:
Ich habe in manchen Foren gelesen, wie Leute sagten "jetzt sind wir wieder bei den Nazis und dem Töten von Patienten" und sowas. Das ist völlig unangebracht, die Nazis haben das lediglich als Tarnnamen verwendet "Euthanasie" im Rahmen z.B. vom Projekt T4. Das war in Wahrheit schlicht und einfach kaltblütiger, geplanter Mord an unschuldigen Menschen aufgrund der NS-Ideologie.
Mit den heutigen Verhältnissen und den Fällen wo man Sterbehilfe überhaupt in Betracht zieht, hat das nichts zu tun. Ich halte das für ein vorgeschobenes Argument der Leute in der Diskussion, die gegen die Sterbehilfe sind und die Nazis als Argument nutzen wollen, das man keine Sterbehilfe durchführen soll.
Zum Schluss, ich halte auch nichts von religiösen Vorstellungen. Das muss jeder für sich selbst ausmachen, wie er es mit Religion hält, aber ein "Der Herr gibt es, der Herr nimmt es" kann ich in der Diskussion nicht wirklich für okay befinden. Man kann das für sich selber so halten und auf Sterbehilfe verzichten, aber ich halte es für unangemessen, die eigenen religiösen Ansichten anderen aufzuzwingen.
Gruss
Wesker