Hallo Wesker,
für mich war es ein Missverständnis. Da galt es nur für beide Seiten, es dann wieder ruhig auszuräumen und das haben wir geschafft, so mein Fazit!
Ich freue mich, dass Du meine Ausführungen interessant findest. Ich war mir schon unsicher, ob es so geht, aber ich riskiere dann auch einmal gerne was und übernehme dann auch die Verantwortung, wenn es schief geht. Ich gebe dabei nämlich auch zu, dass es ein bisschen riskant von mir war, ein so zeitnahes Beispiel zum Schluss zu bringen, auch wenn es sich mir dabei nur um die Sache ging. Aber es ließen sich so meine Erfahrungen mit einem extrem aktuellen und somit auch noch warmen Fall anschaulich verbinden. Ich gebe aber selbstkritisch zu, sehr heikel diesmal.
Wenn Du Fragen oder Anmerkungen bzw. Kritikpunkte hast, dann schreib sie einfach. Ich versuche dann, so gut wie möglich auf sie einzugehen.
Die Stigmatisierungen bzw. Diskriminierungen gehen nie aus. Ich bin auch langsam nicht mehr überrascht, wenn es auch aus Ecken kommt, wo man es nicht erwartet. Es lässt mich nicht kalt, aber ich habe für mich einen Weg gefunden, es zu kanalisieren und abzuleiten. Ruhig und konstruktiv zu bleiben ist trotzdem enorm schwer und vor einiger Zeit habe ich in einem Gespräch auch kurzzeitig die Kontrolle verloren, auch wenn ich dem gegenüber nur mehrfach ins Wort gefallen bin. In der Situation war das schon richtig Scheiße. Ich war extrem gut vorbereitet…ärgert mich immer noch, auch wenn andere mich in Schutz nehmen.
Für mich ist das mit dieser Krankheit so, dass ich sie trotz Berufstätigkeit als brutal und vor allem fies einschätze und auch so erlebe. Und es sind enorm viele Faktoren zu berücksichtigen, die direkt und indirekt und manchmal auch unscheinbar auf den Alltag mit der Krankheit einwirken. Ich spreche auch deswegen von Glück, dass ich arbeiten gehen kann. Ich hatte neben der Tatsache, dass die Krankheit es in gewisser Weise zuließ z.B. das Glück, zu gewissen Zeiten bestimmte Erfahrungen gemacht haben zu können, die mein Denken und Handeln bis heute prägen. Und dazu zähle ich auch die Zeit vor dem Ausbruch der Krankheit. Sehr viele Jahre war nicht klar, ob ich es überhaupt schaffe, es ging um einen Zeitraum von 11 bzw. 13 Jahren. Das signalisierten mir die Ärzte auch so und die Mimik des Umfelds zeigte es auch knallhart an. Daher habe ich auch sehr viel Demut in mir und versuche auch über persönliches Engagement im Job und ehrenamtliche Tätigkeiten etwas zurückzugeben.
Ich hatte einfach nur Glück, nicht mehr und nicht weniger. Und dem bin ich mir sehr bewusst.
Viele Grüße, nebulos