Hallo Heike,
es ist eine schöne Ausarbeitung zu den Szenarien rundum den Begriff Kritik ;-)
Schon nur das Aufbauen solcher Gedankenspiele helfen im Zuge der Darstellung des häufig Unbewussten enorm, Situationen nicht nur zu verstehen, sondern auch gezielter mit ihnen umzugehen. Ansonsten ist die Trennung von Sachlichkeit und Emotionalität, wenn man psychisch lädiert ist, noch einmal eine besondere Herausforderung :-(
Ich habe in den zurückliegenden fast 2 Jahrzehnten sehr viel so gearbeitet und Begebenheiten skizziert, um für mich die richtige Taktik oder Strategie zu finden. Noch heute hilft mir das, wenn es zu ungemütlichen Situationen kommt. Ich verlagere die Analyse auf ein Blatt Papier, so können sich die Emotionen zwischendurch austoben (z.B. Sport, Kaffee etc), denn danach geht es weiter auf dem Blatt Papier. Vor allem habe ich für mich gelernt, in den Konfrontationen ruhig zu bleiben, vor allem wenn ich nicht gut vorbereitet bzw. nicht voll in der Lage drinstecke. Diese Passivität hilft mir, keinen emotionalen Schnellschuss abzugeben, denn hin und wieder könnte ich... Manchmal ist es auch gut, nachzugeben, auch wenn man weiß, dass man recht hat...Nur sollte man auch wissen, wie man diesen Frust dann abbaut, denn der bleibt und kann einen von Innen auffressen. Alles bewusste Mechanismen, ohne Krankheit wäre vieles unbewusster und vor allem lockerer.
Wenn ich die ganzen Zettel aufgehoben hätte, könnte ich meine Wohnung damit tapezieren...geht ja immer weiter...
Und ich habe permanent Kritik eingefordert, erst unbewusst und dann irgendwann sehr bewusst, vielleicht entstand dadurch eine Gewöhnung, aber ich bin eh extrem selbstkritisch.
Und es gibt irgendwann aus dem verschiedensten Gründen ein Ende der Kritikfähigkeit, da gibt es nur eine Lösung von außen.
Viele Grüße nebulos