Hallo A20213,
wenn deine Psychiaterin dich aktuell so sieht, finde ich das eine wichtige Grundlage zumindest für mich, dich ein wenig zu verstehen.
A20213 schrieb:
> was meine Psychiaterin gesagt hat, bereits vor
> mehreren Monaten, sie ist auch nicht gerade in
> psychiatrische Diagnosen verliebt, wirklich viel
> über Diagnosen haben wir nie geredet, sie
> betrachtet Menschen einzeln - individuell - eine
> Mischung affektiv (Bipolar) + (zeitweise) leicht
> psychotische Richtung, also ein wenig etwas aus
> dem schizophrenem (Um)Kreis.
Dabei finde ich es sympatisch, dass sie dich vorrangig als individuellen Menschen sieht und wohl auch behandelt.
> Vor vielen Jahren hat man mir, soweit ich weiss,
> Borderline PS diagnostiziert, hatte im
> Teenageralter eine Essstörung, mal hat mir auch
> dependente Persönlichkeitsstörung
> diagnostiziert, bzw. habe mal in einem Bericht
> gelesen, dass es gerechtfertigt wäre mir die
> Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, war
> damals in einer unglücklichen Beziehung und hatte
> zu dem Zeitpunkt keine Kraft mich zu trennen, ADHS
> hat man mir auch diagnostiziert,
Das ist ja eine immense und so breite Palette an psychiatrischen Diagnosen, die dir im Laufe der Jahre so zugemutet wurde. Da kann ich deine Abneigung gegen diagnostische Raster gut nachvollziehen.
Andererseits machen es Diagnosen für uns als Außenstehende etwas leichter, uns manche unverständliche oder schräge Ansichten zu erklären. Jeder von uns hat ja so seine schrägen, unverständlichen Seiten, ob nun bipolar oder vermeintlich gesund, oder, oder, oder. Individuen sind wir alle, auch und gerade auch innerhalb der gleichen Diagnose bipolar.
Wenn jedoch der eine dazu sagt, ich bin auch noch koerkrankt mit Sucht, ADHS,Persönlichkeitsstörung, Migräne oder anderes, dann können wir anderen uns ein wenig ein Bild machen. Wenn dann derjenige auch noch gut reflektiert den Unterschied im Befinden und Umgang damit beschreiben kann, hat mich das im Lernen und Verstehen voran gebracht. So manchen Aha-Effekt habe ich hier im Forum so schon erlebt.
Wenn wir beim Schreiben hier im Forum merken, wir sind doch nicht so reflektiert wie wir dachten, gibt es uns eine Chance da nachzubessern, mitunter sogar eigene Verdrehungen, Verknotungen, Barrieren zu erkennen. Chance heißt dabei für mich auch immer, ich kann es versuchen oder annehmen oder eben auch lassen.
die von Aradia
> genannte narzisstische Persönlichkeitsstörung
> war nie ein Thema, zuerst mehrmals Depression,
> rezidivierende Depression, mal auch Depression mit
> psychotischen Symptomen, dann später Bipolar +
> zeitweise die leichtere psychotische Symptomatik
> dazu.
Ich vermute fast, ob und welche und wie viele Diagnosen ist nicht das Problem in der Kommunikation mit dir. Es fehlt mir an Klarheit, Diagnosen können dabei vielleicht helfen, klarer zu sehen, aber auch fehlleiten. Mit deiner großen Intuition könntest du vielleicht bei sparsamerem Einsatz ein Gewinn werden für dieses Forum. möglicherweise könnte das dann erhebliche Arbeit bedeuten für uns und dabei auch im besonderen für dich.
VG
s.