Den Ansatz, die Frage "was macht dich glücklich" durch die Frage "was gibt dir Sinn" zu ersetzen fand ich im ersten Moment klasse, weil ich auf die erste Frage so langsam keine Antwort mehr finde. Bei längerem Nachdenken ist mir dummerweise aufgefallen, dass ich auch auf die Frage nach dem Sinn keine Antwort finde. Ganz im Gegenteil. Bisher war mein Sinn, für meine Tochter da zu sein. Mehr und mehr manifestiert sich aber der Gedanke, sie würde auch ohne mich gut zurechtkommen.
Was also tun, wenn man zurückblickt und feststellt, dass die Anzahl der schlechten Tage um ein Vielfaches größer ist, als die Guten? Wenn man morgens aufwacht und der erste Gedanke, der einem kommt ist "Schade" Wieder in die Klinik? Wieder Tabletten nehmen, um sich einigermaßen durch den Tag zu schleppen?
Da hilft weder die Frage nach dem Glück, noch nach dem Sinn. In der Therapie habe ich gelernt, mich über Kleinigkeiten zu freuen, Dinge die für einen Außenstehenden banal erscheinen. Stichwort Achtsamkeit. Diese Fähigkeit scheint man jedoch sehr schnell zu verlernen. Sinnlos also, sich über den Sinn Gedanken zu machen, wenn da keiner ist.