soulvision schrieb:
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> Der Glauben braucht Inhalt, um mir als Funktion
> wenn du (und nicht ich) so willst, Sinn zu geben.
> Die Funktion Glaube in deinem von mir verstandenen
> Sinn kann mir allein keinen Sinn geben.
Ich finde eben, das die Funktion als solche "höher" steht wie der Inhalt.
Ich kann durch glauben für mich weiter kommen. In welche Richtung und wie
das dann moralisch zu werten ist, steht für mich erst an zweiter Stelle.
Das bedeutet aber doch nicht automatisch, das ich den Inhalt als
unwichtig/nicht relevant ansehe ?
> kann. Entscheidend ist für mich in welche
> Richtung und Wirkung sowohl für mich als auch
> für meine Familie, für mein näheres und weites
> Umfeld. Und damit wäre ich wieder beim Inhalt,
> der diesen Wirkrahmen absteckt in allem
>
funktionalem Tun und Lassen meinerseits.
Das ist der praktische Nutzen im allgemeinen, aber im persönlichen,
nur mich betreffenden Verständnis sehe ich das eben "erweitert",
genereller, ohne Richtungsvorgabe durch Inhalte/Parameter. Ich sehe das
als "rudimentäre" Funktion im "Programmcode Leben". Programmier-
technisch sind Funktionen Konstrukte, die eine Aufgabe erledigen und
dabei etwas zurückgeben. Sie können Parameter haben (z.B. Inhalte)
und liefern etwas zurück. Dazu können sie die übergebenen Parameter
benutzen/verändern oder auch nur durchreichen oder gar ignorieren.
Sie können sinnvolles oder nicht sinnvolles zurück geben. Letztlich ist es
eben einfach nur ein Konstrukt, das eine Aufgabe erfüllt.
Keine Ahnung, warum du nun mit dem Nazizeit-Argument kommst.
Ich habe gar nichts dazu gesagt, wozu diese Funktion dient oder
dienen sollte. Aber ob nu zur "Erleuchtung" oder zur Machtergreifung
oder zu was auch immer, die Funktion Glauben an sich ist eben nur
eine (wenn auch elementare) Funktion. Die "Richtigkeit/Wertigkeit" entscheidet
sich nicht durch die Funktion, sondern durch den "Funktionsnutzer". Moralisch war
die Hitlergläubigkeit sicher keine "gut genutzte Funktion", aber die Funktion des
Glaubens daran hat diese Zeit erst ermöglicht. Genauso wie Glauben als Funktion
die Religionen ermöglicht. Auch Liebe ist Produkt dieser Funktion. Der Inhalt oder
Zweck ist mir dabei erstmal egal, ich meinte den Glauben als Konstrukt, das
dann "was auch immer" erst möglich macht.
Ich halte z.b Religion nicht für wirklich viel besser wie z.b. die Nazizeit. Sie hat
genauso Leid und genauso viele (wenn nicht sogar mehr) Tote gebracht bzw. bringt
sie noch immer. Die Funktion Glauben mit dem Parameter Nazis war aber wenigstens
"endlich", die Funktion Glauben mit dem Parameter Religion ist noch immer in einer
"repeat"-Schleife aktiv. Unsere moderne Welt gäbe es ohne Hitler so, wie sie nun ist,
gar nicht. Somit hat die Funktion Glauben(Nazis) etwas anderes zurück gegeben als
sie ursprünglich sollte. Das tut die Funktion Glauben(Religion) auch ständig. Oder die
Funktion Glauben(Liebe). Aber unabhängig vom Inhalt/Parameter ist die Funktion eine
mächtige und elementar wichtige Funktion des menschlichen Lebens.
lg
zuma
PS: Als programmierer würde ich sagen, das die Funktion Glauben() zwar grundlegend
wichtig ist, aber echt beschissen ausprogrammiert wurde. Wer auch immer die erfunden
hat, ist wohl ein Fan der "Trial on error"-Programmiertechnik.
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter