Hallo Brickman,
das alles ist für mich auch hartes Brot, aber ich bin dabei, mir meine Meinung und Position dazu zu erarbeiten.
Brickman schrieb:
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> Hi Soulvision,
>
> na, das ist ja mal hartes Brot. Aber natürlich
> sehr interessant.
>
> Meine Erkrankung ist erst vor einem Jahr erkannt
> worden und natürlich hat die letzte, heftige
> Manie und die dazu gehörige, späte
> Krankheitseinsicht mein Leben, also durchaus mein
> "Sein", radikal verändert. Ich wäre kaum auf die
> Idee gekommen, diesen Vorgang Transformation zu
> nennen (Entwicklung hätte mir gereicht), aber
> natürlich ist der Begriff auf diesen Prozess
> anwendbar.
Ich bin schon sehr viel länger "im Boot" >30 Jahre. Für mich sehe ich Transformation über Diagnose, Annahme, Auseinandersetzung damit usw. hinaus in eine Rückkehr ins Leben mit meiner Erfahrung der tiefen Einwirkung dieser Erkrankung auf alle Facetten, die mein Leben ausmacht, wie ich darauf schaue, auf meine Werte, meine Motivation, meine Gefühle, mein Tun aber auch mein Lassen bis zum heutigen Tag. Transformation meines Lebens vor der Diagnose, sag ich mal, in mein reflektiertes Leben heute damit.
>
> Ich habe mit Deinem Text aber schon insofern etwas
> Schwierigkeiten, dass ich nicht weiß, wie ich
> "Seinsweise" definieren soll. Natürlich lebt
> jeder in seiner eigenen Welt, aber Gesellschaft
> funtioniert dennoch. Weitgehend. Soweit kein
> Problem.
> Lebt jetzt ein Börsenmakler in einer anderen
> Seinsweise als ich?
> Dass z.B. Muslime, Juden und Atheisten in anderen
> Seinsweisen leben (verschiedene Zugänge zur
> jeweiligen Erkenntnis), könnte ich mir da schon
> eher vorstellen. Aber mir sind hier die Grenzen
> unklar.
Dem zitierten Autor geht es hier um ein Subjekt, also um einen einzelnen Menschen, um seinen Zugang zu seiner Seinsweise zu finden. Er geht vom einzelnen aus und wie die antike Spiritualität und die antike Philosophie ihren Zugang zu einer Seinsweise für einen einzelnen Menschen beschrieben.
Was wir nun heute damit anfangen, bleibt uns überlassen. Wer bin ich, was macht mein Selbst aus, mein Sein, fragt der Mensch wohl solange es ihn gibt und solange er lebt.
Ich verstehe das Sein oder Selbst als einen Bewustwerdungsprozess. Ich brauche dazu immer wieder Ruhezeit um mich herum, was nicht 1:1 Entspannung meint, eher vielleicht um zu mir zu kommen, in mich zu gehen, auch Meditation. Es geht dabei um mich, nicht wie ich andere sehe oder sie abgrenze. Mir gehts dabei nicht um eine Kategorisierung anderer, aber es ist ein Prozess für mich dies zu erreichen, nach wie vor.
>
> Aber natürlich stimmt, dass man seine eigene
> "Seinsweise" wählt, weil man nach Erkenntnis
> strebt.
Ich würde eher sagen, man sucht nach seinem Zugang zu seiner eigenen Seinsweise.
Der eine wählt den Weg der belegbaren
> Wissenschaft, der andere den über religiöse
> Schriften und ein weiterer den der Spiritualität
> (wo ich nach wie vor nicht weiß, inwiefern man
> das mit Esoterik gleichsetzen kann).
Ich auch nicht, ich würde es wahrscheinlich nicht gleichsetzen.
>
> Die Transformation von Weg 1 wäre dann wohl: "Ich
> werde ein Wissender.", die von Weg 2 wäre: "Ich
> werde ein Gläubiger." und für die von Weg 3,
> also der Spiritualität, fällt mir keine Formel
> ein.
Hm, ich verstünde eher daraus:
Weg 1: Ich versuche mal über den Weg der Wissenschaft einen Zugang zu meinem Sein zu finden.
Weg 2: siehe 1 Möglichkeit für Weg 3
Weg 3: Ich versuche über den Weg der Spiritualität Zugang zu meinem Sein zu finden
so von mir herausglesen aus dem zitierten Autor und als interessante Zugangsbeschreibung zum Sein.
LG
s.