Hallo Brickman,
Zitat
:"Dem entgegen stehen zwei Gebote: erstens unterstützt man seine Eltern im Alter, zweitens hilft man denen, die hilfsbedürftig sind. "
Nun könnte ich entgegenhalten, dass es 1 Gebot für Eltern gäbe, man geht mit seinen Kindern liebevoll nach besten Wissen und Gewissen um, hegt und pflegt sie und unterstützt nach Kräften, soweit es ihnen möglich ist.
Dann macht das oben genannte Gebot für mich Sinn, das die Kinder, wenn sie erwachsen sind, sich wiederum für die Eltern einsetzen, wenn sie es können. So entsteht eine Gegenseitigkeit von Respekt getragen.
Allerdings wäre auch zu fragen, in wieweit die Eltern durchaus versucht haben, das was ihnen zu der Zeit möglich war, zu geben. Die Kriegskinder hatten vom Trauma der Eltern durchaus einiges mitbekommen, auch wenn darüber nie gesprochen wurde. Und bis weit in die 60er Jahre wurde ein Erziehungsratgeber verlegt, welches damals eigentlich zur Nazizeit Kinder für den Führer erziehen sollte und wo eben emotionaler Abstand, "Schreien tut den Lungen gut" und vieles mehr den Müttern angeraten wurde. Und so sind viele von uns eben auch in emotionaler Armut aufgewachsen.
In sofern ist eben die Frage, wo man nach den Ursprüngen sucht.
Jedoch für mich steht eines fest, niemand kann in dieser Gelegenheit hineinreden, noch weniger mit moralischen Zeigefinger. Jeder muss es für sich selbst entscheiden, vor allem, ob er es kann und wie es jemanden damit geht.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).