Ich denke, wenn ich andere Teile der Welt ansehe, sollten wir alles in allem doch froh sein, wie wir es hier haben. Denn in den meisten Regionen der Welt liegen die Dinge meines Wissens entweder nicht wesentlich besser oder schlechter als bei uns hier in Deutschland. Wobei man meine ich in den größten Teilen der Welt schlechter weg kommt als hierzulande, wenn z. B. wie ich erwerbsunfähig ist und nur wenig leisten kann. Für diejenigen, die leistungsfähiger sind, mag sich die Sache anders darstellen können.
Der von Diesel genannte Aspekt des Gelddruckens ist so eine Sache. Ich kenne mich nicht allzu gut mit Wirtschaft aus. Aber ich glaube, dass es keine Probleme löst, einfach Geld zu drucken und ich meine mich zu erinnern, dass man diese Lösung im Laufe der Geschichte schon mindestens einmal versuchte und damit grandios scheiterte. Ein Bekannter von mir, der mal im Finanzbereich tätig war, vor langer Zeit schon ausgestiegen war und diese Branche heute kritisch betrachtet, sagt dazu gerne:
"Geld kann man halt nicht essen."
Den Worten von VanGogh (Lisa) ist nichts mehr hinzu zu fügen. Ich denke auch, dass man Menschen mehr zugestehen sollte als nicht zu verhungern. Und ich beschneide mich da auch sehr stark infolge des Umstands, dass für vieles einfach kein Geld da ist. Ich bin erwerbsunfähig und mache nichts, was mir Geld bringt. Bald fange ich in einer Behinderten-Werkstatt an. Heute stehe ich finanziell wie ein Hartz-IV-Empfänger da und die Werkstatt wird das auch nicht drastisch verändern.
Danke SilverPhoenix für die erschöpfende Antwort!
Ich sehe beim Arbeitslosengeld II (oder wie es umgangssprachlich auch genannt wird "Hartz IV") sowohl die Höhe als etwas problematisch an, als auch den Aspekt es Förderns und Forderns. Mit der Höhe kommt man durchaus gut über die Runden, wenn man wie ich zentral in einer Großstadt wohnt und keine unvorhergesehenen Kosten auf einen zukommen, die dann nicht bezahlt werden. Denn ein riesiges Problem sehe ich darin, dass etwas auch dann nicht unbedingt bezahlt wird, wenn es unbedingt notwendig ist. Was man bekommt, passt sich nicht wirklich der Situation des Einzelnen an. Man bekommt z. B. den gleichen Regelsatz etwa unabhängig davon, ob man Fahrtkosten hat oder nicht. Mit dem Forderungs- und Sanktionswahnsinn, mit dem man konfrontiert werden kann, will ich gar nicht anfangen. Ich selbst hatte damit nie Probleme, bis ich von der Arbeitslosigkeit in die Erwerbsunfähigkeit kam. Kenne da aber auch die eine oder andere Horrorgeschichte von Bekannten, die andere Erfahrungen machen mussten.
Um nochmals auf das Verhältnis steigender Hartz IV Sätze und steigenden Preisen einzugehen, kommt es denke ich sehr stark darauf an, in welche Warengruppe man schaut. Unterm Strich mag ich auch sagen, dass sich ein Hartz-IV-Empfänger heute weniger leisten kann als noch vor 10 Jahren. Wobei es in manchen Bereich schlimmer und in anderen - wenn überhaupt - weniger schlimm ausschaut. Man besehe etwa die LED-Leuchtmittel, mit denen man nicht nur etwas spart, sondern die auch in den Anschaffungskosten schnell im Preis gefallen sind.