Vor wenigen Wochen hatte sich mal ein Bekannter von mir das Leben genommen, sich in seiner Wohnung erhängt. Und ich muss zugeben: Ja, ein wenig auf den Geschmack gebracht hat mich das schon!
Ich denke, man tendiert immer dazu, etwas als legitim bzw. ein wenig legitimer zu betrachten, wenn es durch andere schon mal umgesetzt wurde. Man kann dadurch "nicht nicht" beeinflusst werden. Ist natürlich ein blöder Vergleich: Aber wenn ich z. B. im Trainingsanzug durch die Stadt gehe und andere sehe, die genau das auch tun, denke ich mir irgendwo: "Ach so, das ist also in Ordnung." Ebenso wie ich durch mein sportliches Gekleidetsein anderen Menschen indirekt "erlaube, meinem Stil zu folgen. Ebenso verhält es sich damit, wenn sich um mich herum Menschen selbst das Leben nehmen. Um so größer die Masse derjenigen wäre, die das tun, um so stärker würde ich das als in Ordnung einstufen.
Wobei ich denke, dass wenn hier im Forum über Suizid gesprochen wird, es eher auf die Thematisierung von Lösungen hinaus läuft und es damit dann eher zum (von Sozialarbeiter84) angesprochenen "Papageno-Effekt" als zu dem (ebenfalls von ihm erwähnten) "Werther-Effekt" kommt. Für unwahrscheinlicher würde ich es halten, dass hier Gründe für Suizid gesammelt werden und deren Legitimität von jemandem bewiesen werden will. Oder das man hier über "gute" Arten sprechen würde, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Daher: Ja. Darüber zu sprechen ist aus meiner Sicht kein Fehler!