Liebe kins,
da gehört viel Mut dazu und Kraft, das in dieser Familie ohne Kontaktabbruch durchzustehen. Das ist wohl schon die "hohe Kunst". Mit diesem Hintergrund kann ich dich auch anders sehen. Meinen Respekt!
Und alles gehört zur Geschichte deines Sohnes dazu, zur Geschichte um zu verstehen und zu begreifen. Aber seine Gegenwart und Zukunft ist seins. Dieses wahrnehmen und dann abgrenzen und loslassen können von dem was vorherigen Generationen zusetzte, ist schwer und eine immense Herausforderung, aber möglich.
Diese dysfunktionale Herkunftsfamilie besteht ja nun inzwischen längst aus einzelnen Familien, die daraus hervor gegangen sind. Wenn du für eure Familie guckst, habt ihr da vielleicht und wünschenswert eine Generationenabfolge in der Erkrankung durch offenen Umgang für die Zukunft unterbrochen?
Für mich war die Schwierigkeit, die Balance zwischen möglicher Nähe und nötiger Distanz immer wieder neu austarieren zu können. Gradmesser sind die eigenen Grenzen.
hier schreibst du bemerkenswert über dein spezielles Erfahrungswissen:
> Ich kann an dieser Familie sehr gut erkennen, wie
> fatal es ist, wenn krankes Verhalten nicht als
> solches wahrgenommen
> wird, was passiert wenn keinerlei Wissen
> existiert, oder in diesem Fall zu spät kommt um
> noch irgendwas von den Verletzungen und
> Kränkungen zu relativieren.
Da kommt mir der Gedanke: Vielleicht magst du dieses Erfahrungswissen mal irgendwann konservieren für die Nachwelt?
> Da wird dann die "Abwicklung" und Organisation
> einer Beerdigung zu einem kaum bewältigbaren
> komplizierten Akt.
Vielleicht hat der "unwiderrufliche" Tod des Vaters ein wenig Erdung der Geschwister zur Folge und die Beerdigung wird bewältigbarer.
Kommt ihr in eurer Familie gut durch diese schwere Zeit hindurch!
LG
s.