...oder man nennt es auch die Macht der Sprache, das hat so viel Einfluss darauf wie wir etwas
aufnehmen, empfinden und einordnen können.
Ich denke immer noch, dass hinter diesem Thema mehr steckt als man auf den ersten Blick sieht und es hat mehr Aufmerksamkeit verdient.
Ich benutze dieses Thema heute für ein RIP, haben wir hier ja öfter im OFF, wenn ein Bipo gestorben ist.
Diesmal kein Promi, niemand "wichtiges" bekanntes.
Mein Schwiegervater, über den ich hier im Forum schon ab und zu geschrieben habe, ist gestern friedlich eingeschlafen.
Nach einem schwierigen und nicht immer schönen Leben, nicht leicht für ihn und schwierig für seine Kinder,
deren von der Krankheit "verdorbene" Kindheit bis heute nachwirkt.
Und mir wieder durch den Kopf geht,
was wohl gewesen wäre, wenn sie eine Erklärung gehabt hätten, wenn jemand die
richtigen Worte benutzt hätte um seine, durch die Bipo verursachten Stimmungsschwankungen zu deuten.
Ich kannte ihn nur "behandelt" und er war für mich immer nur
"ein Ritter von trauriger Gestalt".
Seine Kinder sind nicht in der Lage, auch jetzt nicht, einen neutralen Blick auf ihn zu werfen. Sie haben es nicht gelernt, es anders zu sehen oder zu benennen.
Deshalb ist es wichtig, umzuformulieren, Worte zu finden, die neutraler sind, auf unsere Sprache zu achten.
Weiterzusuchen, nach Möglichkeiten wie wir diese schwierige Erkrankung kommunizieren.
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach