Grüß' Dich nalu,
willkommen im Forum!
Danke, dass Du über Deine Familiengeschichte und Erfahrungen und die für Dich daraus entstandene Verantwortung, Verpflichtung (?) so offen berichtet hast.
Es ist nicht einfach, die von Dir angesprochenen Dinge rechtzeitig offen anzusprechen.
Mal wollen die Eltern davon nichts hören, mal die Kinder.
In meinem Fall hat mein Vater das offene Gespräch mit mir gesucht.
Seine Tränen aus Enttäuschung über meine ehrliche Antwort mußte ich dann aushalten.
Eine solche Situation wünsche ich niemandem.
... aber zu etwas "ja" sagen, obwohl ich genau weiß, dass ich dazu nicht in der Lage bin , das wäre mir fremd gewesen.
Gott sei Dank hat mein Vater bis zu seinem Tod keinerlei Hilfe gebraucht.
Nach dem Tod meines Vaters bin ich dann "über meinen Schatten gesprungen" und habe mich um meine Mutter gekümmert. Das war die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten, da meine Mutter und ich zeit Lebens nicht miteinander konnten.
Doch als Erstgeborene - von Kind an Verantwortung Tragende - habe ich dann das getan, was ich für meine Pflicht hielt,
nachdem sich alle anderen Verwandten "einfach vom Acker gemacht" hatten.
Als meine Mutter in meinem Beisein einen Schlaganfall erlitt, habe ich mir die Schuld dafür gegeben.
Sie hatte nach meinem damaligen Empfinden im Wortsinne "der Schlag getroffen", weil ich den Eltern so große Sorgen
bereitet hatte, mit meiner Erkrankung und den jahrelangen Psychiatrieaufenthalten.
Total ver-rückt und schräg - aus heutiger Sicht!
Ich kam damals frisch aus der Klinik, hatte mein Zuhause verloren und mußte als erstes die Beerdiung meines Vaters organisieren und mich um die verzweifelte Mutter mit beginnender Demenz kümmern.
Der Preis, den ich dafür zahlte, habe ich oben beschrieben.
Zwischen meiner Tochter und mir sieht es heute so aus, dass ich mit ihr rein garnichts besprechen und klären kann.
Nach ihren Vorerfahrungen in jungen Jahren im Zusammenhang mit meiner Erkrankung machen ihr die Themen
Krankheit und Tod eine Höllenangst.
Ich habe dafür großes Verständnis, weiß jedoch nicht, was werden soll.
So bleibt mir nur, zu hoffen und darauf zu vertrauen, dass sich im Fall der Fälle gute Lösungen finden lassen.
Nochmals "danke" für Deinen Beitrag.
Herzliche Grüße
Deborah
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.18 15:29.