A20213 schrieb:
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> Hallo Kins,
>
> ich finde dein Beitrag super.
Danke.
> Nur ein Detail: ich finde, dass es nicht so ganz
> egal ist, in welches Thema man sich reinsteigert.
> Es ist so, dass wenn die religiöse Extase/der
> religiöse Wahn dazu kommt, sieht es dann im
> Gehirn aus der neurowissenschaftlichen Sicht sehr
> ähnlich aus, wie wenn man LSD genommen hätte.
Ist wohl schon so wie du schreibst, "Wahn" beinhaltet denke ich oft weltanschauliche, ideologisch überzogene Ideen,
deren Richtung zwar auch so da sind, aber nicht so "ausschließlich", exzessiv und total.
Ich glaube das trifft nicht nur auf "Religion" im eigentlichen Wortsinn zu, sondern auch auf alle anderen
Weltanschauungen.
Weniger auf alltägliche profane Dinge. Marmelade kochen oder so eher weniger;-)
Denke aber, dass schon vor dem was wir hier "Wahn" nennen, sich Lebensthemen des Einzelnen klarer heraus kristallisieren, mehr Gewicht bekommen und in den Fokus rücken und andere Dinge zur Seite drängen, unwichtig erscheinen lassen.
Gefühlt, nur noch ein "Thema" allen Raum einnimmt.
> Wenn man sich vorstellt, dass sich dann jemand in
> einem solchen Zustand bspw. monatelang befindet,
> ist dann der Fall nach unten besonders extrem.
> Ich hatte sowas nur einmal, ist schon viele Jahre
> her, mit Esoterik. Habe zwar andere Leute damit
> nicht besonders "gestört", doch auch die
> "besonderen Momente des Glücks" gehabt.
> Dann der Fall nach unten, als es dann irgendwann
> vorbei war, war sehr sehr schlimm.
Das tut mir leid für dich, kenn ich von meinem Sohn auch, ein Elend.
Und da hatte es nichts mit Religion zu tun. Er geht in eine, immer gleiche, andere Richtung.
> Ich glaube, denke, dass wenn die religiöse
> Extase/der religiöse Wahn mit dabei ist, die
> Anschlussdepression vermutlich noch schlimmer, als
> nach einer "normalen" Manie ist.
Wenn du mit "normale" Manie, eine ohne psychotische Symtome meinst? Da hab ich Zweifel dran, dass die, die "nur" Manien ohne Psychose haben so viel "einfacher" davon kommen, aber das können nur Betroffene beantworten, wobei das ja mal ne gute Frage wäre fürs Topic.
Aus meiner Sicht und Erfahrung mit meinem Sohn, war die Manie kein Gradmesser für die Schwere der anschließenden Depression. Es hatte "hinterher" auch teilweise was mit den psychosozialen Rahmenbedingungen zu tun, also mit Bindungen, Menschen, Interaktion. Schön oder leicht war es natürlich nie.
> LG
Auch LG
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach