... doch besser lebt man ohne ihr ! Und Duldsamkeit ist auch so ein Murx.
Ich verliere meist viel zu spät die Geduld, aber dann richtig und nachhaltig. Und meine mir schon immer zu eigen gewesene Bescheidenheit/Genügsamkeit wirkt sich nachteilig für mich aus. Also: An beidem habe ich in der Vergangenheit schon gedreht, aber ich wills noch ein bißchen mehr ablegen, da wo es nötig ist.
Ich meine - ich steh mitten im Leben, bin intelligent UND klug, und obendrein habe ich ein gutes Wesen, bin umgänglich, ehrlich und loyal. Ich war früh aus dem Haus und stand auf eigenen Beinen. Habe viel erlebt, habe mir viel angeeignet, habe mich selbst therapiert wo es nötig war und zwar mit Erfolg. Schlimme Phasen überstanden. Ich habe schon immer alles analysiert um Fehlerquellen ausfindig zu machen, Muster aufgelöst, ungünstige Denkstrukturen und Verhaltensmuster geändert. Habe Süchte selbstsändig geheilt. Nie habe ich mich auf andere verlassen, war immer eigenständig und souverän. Vieles wo andere massenhaft Unterstützung brauchten, habe ich mithilfe meiner Klugkeit, analytischen Gabe und Selbstreflexionstalent selbst in den Griff gekriegt. So ist es und ich kann stolz auf mich sein.
Mir war es nie wichtig, mich darzustellen, ich wollte einfach nur sein wie ich bin. Leute, die mich als Mensch wertschätzen möchten, tun das von sich aus, wenn sie mich erkennen können. Und die anderen eben nicht, na und? Meist beruht das sowieso auf Gegenseitigkeit, in beiderlei Hinsicht. So weit so normal.
Was mich aber nervt ist, wenn ich mich mit Leuten auseinandersetze, die mich geringschätzen. Was bringt mir das? Es hält mich auf! Völlig überflüssig, mir altbekanntes als bahnbrechende neue Erkenntnis auftischen zu lassen. So als hätte derjenige es erfunden und ginge als einziger diesen glorreichen Weg der Selbsterkenntnis und Bereinigung. Ich ging ihn schon immer und bin weit gekommen. Irgendwann steht es mir bis Oberkannte Unterlippe, mir als erwachsene Frau das ABC vorbeten zu lassen. Immer wieder, jahrein, jahraus. Kann das jemand nachvollziehen? Mir reisst inzwischen schon der Geduldsfaden, wenn ichs nur im Ansatz kommen sehe.
Ich kann nur auf einer Augenhöhe kommunizieren - alles andere ist völlig unfruchtbar, weil ich nicht daran 'wachsen' kann, wie das durch den Austausch mit wellenlängenverwandten Menschen geschieht, sondern nur viel Zeit und Nerven darauf verschwende, immer wieder aufs Neue zu erklären, dass ich ganz woanders stehe.
Das ist es was mich an mir stört: dass manchmal viel zu lange hoffnungsvoll an so unfruchtbaren Konstellationen rumdocktere, anstatt es viel früher als unheilbar verkorkst ad acta zu legen.
Ich weiss, dass ich einen Anteil daran trage, wenn es zu Mißbewertungen, Fehlinterpretationen meiner Persönlichkeit kommt. Zum Beispiel spiele ich oft mit Selbstironie, gehe aber auch mit meiner Bescheidenheit viel zu weit. Immer gehe ich davon aus, dass die Leute mich sowieso erkennen können wenn sie hinschauen möchten - an dem wie ich handle beispielsweise oder einfach durch den Austausch, wo man sich mit der zeit ein bißchen kennenlernt. Aber gerade im virtuellen raum ist das natürlich Quatsch.
Genauso will ich das Herunterspielen meiner Phasen sein lassen, sondern alles beim Namen nennen. Nichts mehr verniedlichen, umbenennen, sondern klar und deutlich beim Namen nennen. Wenn ich eine Depression habe, ist das so. Eine Hypomanie oder Manie heisst ebenso und nicht Durchknaller oder Drive oder beknackte Phase. Eine psychotische Episode heisst nicht "bescheuerte Ängste". Das alles schafft nur Verwirrung und behindert mich, also Schluss damit
Ich bin zu alt fürn so'n Murx ! Zu schön sowieso.
Vorwärts! hähähä
So
genuch geschwafelt
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.08.09 13:46.
