Vor ein paar Monaten habe ich hier mal auf das Buch "Morgen bin ich ein Löwe" von A. Lauveng hingewiesen.
Die Autorin beschreibt ihren Weg durch die Schizophrenie und die Heilung davon.
Sie arbeitet heute als Psychiaterin.
Ich möchte es den jenigen, die hier auf der Suche nach Antworten, wie "langfristig besser gehen" funktionieren könnte, nahe legen.
Was die Autorin beschreibt hat viele Parallelen zu MD bzw. zu jeder psychischen Verstörung und dem daraus folgenden Gang durch die üblichen Institutionen.
Bei mir fällt das Buch nicht lesen wollen bzw. schon, wie im letzten Beitrag , bevor man es gelesen hat dran rum zu mäkeln, unter das Thema , das mich gerade beschäfftigt:
Wie bequem Kranksein sein kann und will man es überhaupt aufgeben.
Denn ich bin überzeugt, daß Medikamente nichts als eine Krücke sind, bis die Zeit reif ist, seine alten Muster auf zu geben und eigenverantwortlich zu leben.
Natürlich braucht es sie.Aber es ist mir noch keiner begegnet der wirklich lebenslang mit Medikamenten stabil ist.
Gibt es wen?
Ich sehe einfach immer wieder , wie Leute passiv aktiv für den Erhalt ihrer Erkrankung sorgen.
Früher dachte ich, die verstehen nicht ( und weiß ich schon, was richtig ist ).Jedem sein Weg.
Inzwischen denke ich ...man versteht oft mehr , als man zu zugeben bereit ist über sich.
Krank zu bleiben...im MD-Bereich....scheint oft nur zu bedrängen, wenn es gerade mal wieder in die Depression umkippt.
Ansonsten kann man sich prima mit arangieren.
Und hat immer einen Grund keine Verantwortung zu übernehmen oder/ und für alles, was nicht klappt und geht eine Ausrede.
Ist das provokativ und kurzsichtig gedacht von mir.
Ja.
Ich bin einfach gerade entnervt von diesem "ich kann nicht...dies nicht das auch nicht...das triggert mich..weil dann reagiere ich so und so...das halt ich nicht aus..und jenes auch nicht...das erinnert mich an..da hab ich Angst vor...man muß Rücksicht auf mich nehmen",was mir immer wieder entgegen tönt.
Von dieser ganzen Psychokacke halt.
Meine Erfahrung ist,:
Ist man gewillt wirklich bei sich selber hin zu gucken und hört auf sich in die Tasche zu lügen; ist man bereit durch den Schmerz zu gehen und nicht drum-herum, trifft man klare Entscheidungen dann braucht man die Medikamentenkrücke nicht mehr, weil man die Depression nicht mehr braucht.
Und die Manie ist eh nur die Antwort auf die Depression und wird meist selbst geschürt.
Klar ist Veränderung ein langer Prozeß und was ich so lapidar hinwerfe ist unverständlich, sitzt man grad im Graben und leidet.
Aber ich weiß das das für mich zumindest sitmmt.
Meine Depression wollte mir immer was sagen.
Die kam nie aus dem Nichts.
Solange ich immer wieder in alte Verhaltensmuster fiel, holte sie mich zuverlässig wieder ein.
Das Buch empfehle ich deshalb wirklich sehr,weil diese Frau auch beschreibt, wie sie langsam ihr Verhalten versteht und es einfach läßt.
So und nu "haut drauf".
Minty
ps. achso...ob ich glaube nun für alle Zeiten gefeit vor der Düsternis zu sein und niemals mehr ein AD schlucke oder mich umbringen will...
NEIN.
Das ist wie mit Phantomschmerz, mein Hirn hat gelernt, depressiv zu reagieren.
Dann braucht es Chemie, die die Weichen anders stellt, damit die Gedanken nicht endlos auf eingefahrenen Wegen rattern.