Hallo Foris,

nachstehend möchte ich zu meinen persönlichen Krisen einige Gedanken aufschreiben,
die mich derzeit beschäftigen:

Jede Krise beinhaltet auch eine Chance.
Die Theorie ist mir bekannt.

Dass ich diese Chancen, in der Vergangenheit willentlich/wissentlich genutzt hätte, erkenne ich nicht.
Mit Abstand zu den Ereignissen kann ich im Rückblick jedoch sagen: ich habe intuitiv einen Weg
eingeschlagen, der langfristig mein Leben, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend, verbesserte.

Träume und Vorstellungen im Kopf - meinem eigenen und auch dem mancher Mitmenschen - sehen das anders.
Demnach bin ich (auf der ganzen Linie?) gescheitert.

Gefühlt bin ich das - aus heutiger Sicht - keineswegs.
Ich bin Schritt für Schritt meinem eigenen näher gekommen.

Aus der Not geboren (krankheitsbedingt materiell und finanziell bei '0') wurde nach Wut, Klagen und Jammern:
"Weniger ist mehr". Und siehe da, es gefiel mir gleich von Anfang an.
Mit weniger Ballast, reist es sich leichter.

Vor meiner derzeitigen Erkrankung/Krise war es mir ehrlich gesagt, leicht genug!

Ich war zufrieden, ganz besonders, weil ich nach langem Warten und Suchen endlich "meinen Platz in dieser Welt"
gefunden habe (Thema der Gruppentherapie 1993): in einem Bundesland, wo ich gefühlt schon lange hingehöre.

Ich hatte/habe keine Wünsche mehr offen.

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... und genau zu diesem Zeitpunkt ist mein "Lebensschiff" - nicht nur, aber auch aufgrund äußerer Umstände -
ins Strudeln geraten und gekentert. Es hatte zuletzt nicht einmal mehr Paddel, mit denen ich mich über Wasser
hätte halten können.

Nun ankert mein "Lebensschiff" für längere Zeit in einem geschützten Bereich.
Es wird nicht - wie ich mir anfangs gewünscht hatte, wieder hergestellt und verbessert.

Mein "Lebensschiff" ist nun mein derzeitiger Wohnsitz, der mir Geborgenheit und Heimat ist.

Ich muß mich mit 75 Jahren nicht mit halber Kraft auf's Meer hinaus wagen, mich unnötigen Gefahren aussetzen.
Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.

Danke fürs Lesen.

Viele Grüße

Deborah


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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.11.22 08:28.