Hallo zusammen,

am 17. Februar dieses Jahres wurde der Pianist und langjährige Zuarbeiter der Bayreuther Wagner-Festspiele Stefan Mickisch in seiner Wohnung tot aufgefunden. Er wurde 57 Jahre alt. Laut vielen Quellen deuten die Umstände seines Todes auf Selbsttötung hin.

Stefan Mickisch war ein klassischer Musikmensch im doppelten Sinne. Immer mehr in der Welt der Kunst zuhause als in der Realität der Stammtische und Parlamente. Dort, wo der Mensch nicht auf Grenzen und Verbote trifft, sondern sich frei entfalten kann - gewöhnlich, ohne mit seinen schlagenden Flügeln Anstoß zu erregen.

Doch anscheinend war dieser Künstler noch exaltierter und auch sensibler als andere:

02.11.2013:
"Im Sommer war er von Polizisten abgeführt worden, weil er an der Oberfrankenhalle einem Sicherheitsmann eine Ohrfeige gegeben hatte. Nun ist Stefan Mickisch erneut ausgerastet – in einem kruden Pamphlet, das Wagner vom Vorwurf des Antisemitismus reinwaschen will."
Quelle: [www.kurier.de]

21.02.2021 (Nachruf):
"Öfters musste er wegen schwerer Depressionen Konzerte absagen."
Quelle: [klassikpunk.de]

19.12.2020:
"Auf dem Grünen Hügel hat man nun reagiert und den Pianisten zur unerwünschten Person erklärt: Für Mickisch ist die Villa Wahnfried in Zukunft tabu. Abgegeben hat die Erklärung der Leiter des Richard-Wagner-Museums Dr. Sven Friedrich. Gegenüber der Mainwelle betonte Friedrich, man müsse den sogenannten Querdenkern entschieden entgegentreten."
Quelle: [www.br-klassik.de]

In Trauer und Wut
Roquentin