Hallo zusammen,
ich bin auf ein Zitat (Zusammenhang) gestoßen, das mich zum Nachdenken gebracht hat.Mich würde es interessieren, wie ihr über die Sache denkt.
Wahrscheinlich kennt ihr diese Sache schon:
„ In psychiatrischen Kliniken lassen sich Gesunde nicht von Kranken unterscheiden.“
(David Rosenhan).
Kurz die Eckdaten und Voranahmen
- Psychiater sagen, dass sie psychische Störungen anhand der Symptome exakt diagnostizieren können.
- Psychiater können Gesunde von Kranken unterscheiden.
- Ein erstes Experiment zeigte, dass gesunde Menschen als krank eingestuft werden können.
- Ein zweites Experiment zeigte, dass Menschen mit echten psychischen Störung oft für Simulanten gehalten werden.
Feldversuch zur Zuverlässigkeit psychiatrischer Diagnosen:
Erster Teil der Studie
- „Patientengruppe“ besteht aus acht psychisch gesunden Frauen und Männern aus verschiedenen Altersgruppen und unterschiedlichen Berufen (David Rosenhan gehörte selbst der Gruppe an.)
- Die Teilnehmer sollten in fünf Bundesstaaten (USA) an psychiatrischen Kliniken zu einem Gespräch anmelden. Die Teilnehmer sollten falsche Namen und Berufe angeben, aber ansonsten die „Wahrheit“ sagen.
- Bei allen „Patienten“ wurde Schizophrenie diagnostiziert, obwohl sie keine dieser Symptome zeigten.
- Im Durchschnitt blieben sie 19 Tage in der Klinik.In dieser Zeit verhielten sie sich völlig normal.Sie führten Tagebuch über ihre Erfahrungen, zunächst heimlich, dann offen, da niemand stutzig wurde. Selbst dieses „normale“ Verhalten wurde als Beweis für eine psychiatrische Störung gewertetEin Beispiel: In den Krankenakten fanden sich Kommentare wie:“Der Patient zeigt pathologisches Schreibverhalten.“
- Die „Patienten“ schilderten ihre Zeit in der Klinik als eine Erfahrung der Depersonalisierung und Ohnmacht.
- Das Personal hatte sich durchschnittlich 7 Minuten am Tag mit den Patienten beschäftigt.
- Anders als die Klinikmitarbeiter durchschauten die anderen Mitpatienten die Täuschung.
Zweiter Teil der Studie
Rosenhan kündigte den Beschäftigten eines Lehr- und Forschungskrankenhauses, die über den ersten Teil der Studie Bescheid wussten, an, dass in den folgenden drei Monaten einer oder mehrere Pseudopatienten versuchen würden, in die Klinik aufgenommen zu werden. Das Personal solle dies bei jedem neuen Patienten überprüfen.
Von 193 (echten) Neuzugängen wurden 41 von mindesten einem Mitarbeiter verdächtigt Pseudopatienten zu sein.
23 wurden von mindestens einem Psychiater als Pseudopatient „erkannt“ – tatsächlich gab es nicht einen einzigen.
(Quelle: Das Psychologie-Buch (Collin,Catherine,Benson,Nigel,Ginsburg,Joannah,Grand,Voula,Lazyn,Merrin,Weeks,Marcus);
Penguins Random House, Dorling-Kindersley 2012); 328-329
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Herzlichst
Frankkk
Gebt niemals die Menschlichkeit preis.
„Bitte seid Menschen“ (Holocaust-Überlebende)