Bin ich ?sexsüchtig?, ein intimes Geständnis

Liebe Freunde im Forum,

bei diesem Thema, liebe Freunde und lieber Kobold, geht es nicht darum
?genug Tinte für meinen Füller zu haben? sondern um ein echtes Problem.

Übrigens Kobold, mir fehlt natürlich nicht der Humor über diesen netten Spruch von dir zu lachen, also verstehe es nicht als Angriff.

Meine Frau fragte mich gestern ob ich Sexsüchtig bin und ich habe dies mit einem klaren ja beantwortet und stelle fest das mich dies doch sehr bewegt und der erste Gedanke heute morgen war, zu schauen ob dies wirklich der Fall ist und welche Probleme ich damit habe.

Warum ich diese gesteigerte Libido habe hängt mit der manisch depressiven Erkrankung zusammen und mir ist ja auch bewusst wie der ?Mechanismus? funktioniert.

Ich giere nach Zuspruch und die höchste Form davon ist im Akt zweier Menschen zu sehen, die entschlossen haben miteinander Sex zu betreiben.

Einen bitteren Beigeschmack hat dies nur, wenn der Alkohol Antrieb und Enthemmer war oder gar für den Beischlaf gezahlt wurde um seiner ?Lust? nachzugehen, um den Druck loszuwerden den ich in manischen Zeiten habe.

Manie und Sex hängen bei mir sehr stark zusammen denn in normalen bis depressiven Zeiten habe ich diese ?gesteigerte Libido? nicht.

In manischen Zeiten bin ich auch ein Verführer der mit Versen und einer romantischen Sprache wie ?Cyrano de Bergerac? und einer verständnisvollen Art einen hohen Zuspruch erfährt. Ich rede offen über mich und meinen Neigungen und erwecke einfach nur Neugierde. Ich gebe mich in dieser ?Aufgabe? völlig hin und auf. Ich besitze dann auch die Gabe mir eine Frau schön zu reden, wenn ihr versteht was ich meine.

Die Ernüchterung folgt meist am Mittag des nächsten Tages oder einen Tag später, was habe ich da bloß angestellt.

Glaubt mir bitte, ich bin kein sexgeiler Wolf der durch die Steppe zieht nur um ein Lamm zu schlachten, aber ich fühle mich so nach dieser Tat wenn die Manie zu ihrem Höhepunkt erlangt ist und dann abklingt.

Sollte die Frau dann noch Tage bei mir verweilen, dann wird nicht geschlafen sondern hemmungslos seiner Lust und auch die Manie ausgelebt bis zur absoluten Erschöpfung.

Das alles wäre ja nicht so schlimm wenn es nicht diese Risiken und Nebenwirkungen geben würde, die an dem Tag danach in meinem Hirn wach werden.

Aids, Betrug, Untreue, Selbstverarschung, Einsamkeit, Ekel, Frust, usw.

Gott sei dank, Aids hat mich bisher noch nicht erwischt und ich lasse mich regelmassig testen, doch in einer manischen Nacht ist auch schon mal der Verstand ausgesetzt worden und die Kondome blieben eingepackt.

Mit ca. 30 Jahren hatte ich meinen ersten manischen Anfall und bin meiner damaligen 9 jährigen Beziehung fremd gegangen mit einem blonden Schuss, ich dachte echt es wäre meine große Liebe nach der ich immer so innig suche. Es war nur eine Illusion.

In den wenigen Zeiten wo ich Single war bin ich dann später im Rotlichtviertel rumgezogen und da ich immer viel Geld übrig hatte habe ich mich dort so richtig austoben können.

Was habe ich mich dafür geschämt, wenn die Manie mal wieder abgeklungen ist, da ich dies zum verrecken ablehne und es auch weit von mir abweise. Ich für Sex bezahlen, ich bin doch nicht so primitiv, doch ich war es.

Seit meinem 30. Lebensjahr habe ich ein Problem mit der Treue in Beziehungen, eine zeitlang konnte ich mich beherrschen und in neuen Beziehungen hat man ja den nötigen Hang sich zu verwöhnen doch klingt der ?Trieb? ab und die ersten Beziehungsprobleme sind Alltag dann bin ich in der Manie sehr anfällig für die Untreue, für den Betrug an sich und seinem Partner.

Mit der Ehe habe ich gedacht, nun bin ich geheilt, da ich vor Gott die ewige Treue geschworen habe doch am Ende der Ehe bin ich dann mit einer jungen Frau durchgebrannt, was ich mir nie verzeihen werde, weil meine Kinder und meine Frau darunter zu leiden haben.

Auch heute bin ich kein Kind von Traurigkeit und die Partnerinnen werden immer jünger. Ich bin ein Exot und eine Eintagsfliege. ?Gut zu vögeln? aber für eine Beziehung bin ich nicht fähig. Zwischendurch hatte ich nach dem Ende meiner Ehe eine 4 Monatige Beziehung die ich Depp in einer Manie mit Untreue beendet habe.

Mein Leben ist geprägt von Schmerzen die ich anderen Menschen zuführe und auch dieser Selbstbetrug in manischen Phasen macht mich letztendlich kaputt und die Einsicht ist immer noch nicht da, ich will meine Manie halten, ich kann nicht auf sie verzichten.

Bin ich süchtig und sollte dies behandeln lassen oder ist es die Manie und durch die Behandlung in der Tagesklinik abklingt, werde ich ruhiger und die Sucht klingt ab, was jedoch nach 14 Wochen immer noch nicht der Fall ist.

Ja ich oute mich und schreibe, reden kann ich immer noch nicht darüber und das selbst in der tagesklinik da meine Scharm unendlich ist und ich mich lächerlich vorkomme, einfach eine jämmerliche Figur, der dumme August ein Clown voller Trauer.

Helft mir bitte !


Euer Michael