Sie konnte Laute machen und das Licht hat sie geblendet und das Wasser war ihr zu kalt...
Die Übersetzung war super, weil so eine Gebärde ja oft eine ganze Geschichte erzählt, die Gebärden sind ja oft kein bisschen abstrakt, sondern ganz konkret. Wenn wir sagen: Tresenidee, dann zeigt der Gehörlose mit der Hand vor seiner Brust einen Tresen an, hebt dann ein Glas und trinkt es leer, dann geht er mit dem Zeigefinger an die Schläfe, zeichnet da ein paar Keise in die Luft und lässt dann praktisch die Idee dem Kopf entspringen. Es ist eine sehr bildhafte Sprache. Leider lernen Gehörlose in der Schule bis heute nicht richtig lesen, deshalb interessieren sie sich nicht besonders für Literatur. Ich hätte gerne nochmal was mit der Dolmetshcerin gemacht, aber das war eher so ne nassforsche, die fand es auch eigenartig, dass ich so eine Lesung mache, das aber nicht als Gutmensch mache, sondern einfach, weil ich wissen wollte, ob das funktionieren kann. Schade.
So eine Dolmetscherin muss unglaubliches leisten. Sie hatte sich zwar auf meinen Text vorbereitet, aber sie musste ja trotzdem mir zuhören und gleichzeitig die Gebärden machen, dabei hat die Sprache eine komplett andere Grammatik. Die Zuschauer/hörer haben mir später gesagt, es sei ihnen nicht gelungen, mir zuzuhören und gleichzeitig der Frau zuzuschauen, es ging immer nur eins. Krass, oder? Schließlich kann man auch fernsehen und muss auch Bild und Ton gleichzeitig verarbeiten? Es waren auch ein paar Gebärdensprachlehrerinnen da, die fanden es ziemlich toll.
Gruß
Sumosimi
Her Majesty
P.S.: Ich werde so lange vom hundertsten ins tausendste kommen, bis Christian mir ein eigenes Forum einrichtet, hehehe.