ich poste hier nur noch der "Vollständigkeit halber". Bitte hier nicht antworten!!!
Hallo lollo,
bin eigentlich per Zufall auf diesen interessanten Baum gestoßen!
Wie genau meine Diagnose im Moment ist, weiß ich gar nicht. Meine derzeitige Psychiaterin hält sich da etwas zurück – halt, ich könnte mal auf der letzten Rechnung des Profs nachsehen, den ich noch nie persönlich kennen gelernt habe. Beinahe hätte ich ihn in Dresden (DGBS Tagung) gesehen, aber da ließ er sich entschuldigen. Aber nein, es war glaube ich Bipolar II.
Auf jeden Fall ist – zum Glück – bei mir die Verlaufsform wesentlich „harmloser“ als bei meinen Vorrednern. Ich komme lange Zeiten ohne Medikamente aus, siehe auch meinen „Hauptbaum“ [www.bipolar-forum.de]. Daher wurde auch zeitweise Zyclothmie diagnostiziert. Ich selbst sehe die Angst- und Zwangsstörung als einen großen Teil meiner Erkrankung an.
Meine Diagnose liegt vielleicht 15 Jahre zurück –also als ich Ende 40 war. Zurückblickend hatte ich aber von Jungend an starke Stimmungsschwankungen mit überwiegenden Depressionen (80:20). Auch war ich als Kind ziemlich kränklich, was vielleicht auch u.a. mit dem übermäßigen Zigaretten-Verbrauch meines Vaters zusammenhing. Meine Probleme mit seiner Alkohol-Abhängigkeit belasteten mich erst später.
Nach der Erstdiagnose und kurzfristigem Absetzen von Lithium hatte ich auch ganz schnell einen dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt – meinen bisher einzigen, toi,toi,toi, in dem mir Haldol verabreicht wurde, obwohl ich „eigentlich“ nur Lithium haben wollte. Die Szene, bei der ich das Medikament schließlich schluckte, ist mir im Moment wieder vor Augen. Leider. Eine meiner großen Niederlangen in meinem Leben. Das sagte auch mein Vater, der kurz darauf starb. Er sagte nach dem Krankenhausaufenthalt zu mir: „Ich hab es immer geschafft, dass mir das nicht passiert ist.“ Leider hat er es nicht geschafft, mich davor zu behüten, er hat auch – bis zu seinem Lebensende - nie über seine Krankheit gesprochen – ich vermute, er war auch bipolar gestört. Immerhin nahm er ein Anti-epilektikum ein und es gab die gleichen „Kämpfe“ um die Einnahme, wie ich sie jetzt mit meiner Frau ausfechte. Sch… Wiederholungszwang!!!
Seit ich zum ersten Mal die Diagnose mit einem Psychiater besprach – es war übrigens der Arzt, der auch meinen Vater behandelt hatte,…
(bey the way: makabere Situation: der Arzt kam mit einer dicken Akte rein, setzte sich hin und stand wortlos wieder auf, nahm die Akte und kam mit einer anderen – meiner. Er hatte offenbar die Krankenakte meines bereits verstorbenen Vaters vorliegen Auf meine Frage, ob mein Vater nicht aus bipolar gewesen sei, verneinte er. SCHWEIPFLICHT auch über den Tod hinaus.)
…habe ich einige Therapeuten und Therapieversuche hinter mir. Das jetzt hier zu schildern ist schon deshalb nicht möglich, weil es mir trotz knapp eingestellter Heizung wieder kalt wird und ich auch schon sehr müde bin. Auch an Medikamenten habe ich ziemlich viel durch. Zum Teil wurde – fehlerhaft - unterdosiert, weil ich im Rahmen meiner Angststörung auch eine Medikamentenphobie habe.
Ist mit mir also nicht so einfach. Wird meine Frau bestätigen. .-)
Wegen des geringen Schweregrades – oder wegen der starken Zwangstörung, die ich ja auch habe – ist mir eine über 30 jährige Berufstätigkeit und eine fast 36 jährige Ehe „zuteil“ geworden. Derzeit bin ich in Altersteilzeit. Glücklich bin ich dieser nach außen „gut“ aussehenden Parameter aber nicht.
Nun habe ich etwas länger ausgeholt und freute mich, wenn meine Schreiben dir eine kleine Hilfe gewesen ist.
lG
Gerd
P.S.: Ich gebe es ungern zu, aber die Überschrift dieses Beitrages mit dem Wort „HILFE“ hat mich zuerst abgeschreckt, den Baum überhaupt anzuklicken. Ja, ich weiß, ich bin kein allzu altruistischer Mensch…
Ein weiterer Grund war wohl auch die Sache mit Johannes. Ich hatte einige Beiträge auf Email-Zusenden gestellt und mein Postfach war mit diesen Beiträgen zugemüllt. Da lobe ich mir doch das andere Forum, da wird man einmal angeschrieben und dann erst wieder, wenn man über den Link ins Forum gekommen ist. Ein „Nachteil“ für den Leser der Email ist dort allerdings, dass man den jeweiligen Beitrag in der Email nicht lesen kann.
Zustandsbeschreibung in Zahlen, s. [www.bipolar-forum.de]
Antrieb: +2,3 bin wieder müde und es ist mir immer noch kalt, zudem keine richtige Tastaturhöhe - den 2. computertsich hat meine Frau mit in die Schuole genommen
Angst: -1,2
Zwang: -2,4
Frieden/Aggression: +1,6
Veränderung: +2,1
Gesamt: +2,6 ich bin staolz auf mich, so gut geschreiben zu haben...:-)
Ratschläge können auch Schläge sein.
ich poste hier nur noch der "Vollständigkeit halber". Bitte hier nicht antworten!!!
Ratschläge können auch Schläge sein
geboren: als Fötus habe ich WK II noch miterlebt,
hier seit November 2004 aktiv,
Diagnose: bipol II mit Angst- und Zwangsstörungen, m.E. Ultra Rapid Cycling (uuuRC)
Nach fünf erfolglosen Versuchen (Lithium, 2 x Lamotrigin, Quetiapin/Seroquel, Valproinsäure) jetzt nur noch phasenbezogene Medikation.
aktuelle Medikamente:
nachts 25-100 mg Quetiapin/SEROQUEL (Q/S).
Bei Überdrehtsein tagsüber: 50 - 200 mg Quetiapin/Seroquel (Q/Sr) Retard/Prolong.
Bald wieder ein Versuch mit AD (Sertralin oder Duloxetin).
Im NOTFALL: Zolpiclon, TAVOR
zum Kennenlernen empfehle ich, in meinen großen Bäumen mal zu stöbern (Achtung, schreiben kann man darin nicht mehr!):
[
www.bipolar-forum.de] Erstbeitrag 2004 (Betrifft insbesondere Schlafstörungen)
[
www.bipolar-forum.de] Erstbeitrag 2005 (Stichwort: Stimmungskalender)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.09 06:59.