Hallo M.A., guten Morgen?
Naja, das mit dem Einklang mit der Umwelt ist so ne Sache, ich glaube, das ist individuell. Ich hab mit meiner Umwelt zur Zeit keine Probleme. Ich war nur in den letzten Wochen sehr viel draußen an Freisitztischen.
Außerdem glaube ich, dass es einen Einklang mit der Umwelt nicht geben kann ohne den Einklang mit sich selbst.
Ich meine ja nicht, das ich mich so toll finde und manisch in mich verliebt bin, wenn ich sage, ich fühle mich wohl bei mir. Ich fühle mich bei mir sehr geborgen und aufgehoben und bin froh. In aller Ruhe und Stille.
Wie früher als Kind, wenn man nach einem langen, heißen Julitag an einem See sich abends ins Bett gekuschelt hat und die Bettwäsche ein bisschen rauh war auf der noch erhitzten Haut, die leicht geprickelt hat, während draußen ein Gewitter tobte und dicke Regentropfen die Luft reingewaschen haben. Und man wusste, wenn man am nächsten Tag erwacht, scheint die Sonne über den Küchenfußboden und die Körbe sind schon gepackt, man wird halb noch schlafend auf den Rücksitz verfrachtet und im Garten der Tante angekommen, gibt's Milchkaffee und Marmeladenbrot, das Gras ist noch feucht und kitzelt an den nackten Füßen. Die Sommerwochenenden meiner Kindheit waren endlos und ohne Sorge. Und jetzt fühle ich mich, als stünde mir so eines mal wieder bevor. Dieses Gefühl ist viel schöner als manisches Wirbeln und Hetzen, das kann ich dir aber sagen.
Wie es aussieht, bin jetzt nur noch ich online (Seid gegrüßt, ihr Millionen anonymen Mitleser!). Ich werde lesen und dann schlafen. Diese Woche hab ich zwei Tage hintereinander nur vier Stunden geschlafen, war schon ein wenig beunruhigt. Und dann hab ich aber gleich wieder zwölf Stunden am Stück durchgeratzt. Der Schlafmangel kam wahrscheinlich nur von der Umstellung vom wilden Nachtleben auf gediegene Häuslichkeit. Aber ich bin auf der Hut.
Gruß
Her Majesty
Sumosimi