Ja, sind wir denn im Wunderland?

Sumosimi
02. 07. 2002 14:51
Hallo Forum!
Heute einmal wieder ein Beitrag aus der Rubrik: 'Was will uns der Dichter damit sagen?'
Als nächste Nachricht an diesen Baum werde ich das elfte und einen Teil des zwölften und letzten Kapitels des wertvollen Büchleins ?Alice im Wunderland? von Lewis Carroll anhängen.
Ich habe heute Nacht mal wieder darin herumgeschmökert und musste über das, was ihr nun auch lesen könnt, sehr lachen. Da tun sich doch eine Myriade Parallelen auf!
Wer sich und andere dabei in welcher/n Rolle(n) sieht, dass soll jedem selber überlassen bleiben und am Ende ist es nur ein Kartenspiel.

Lewis Carroll wurde am 27.1.1832 unter dem Namen Charles Lutwidge Dodgson geboren und starb am 14.1.1898 in Guildford.
Als menschenscheuer, eigenbrötlerischer und bei seinen Studenten als langweilig verschriener Dozent lehrte er quasi sein Leben lang Logik und Mathematik am Christ Church College in Oxford. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass er überdies ein Konsument von Magic Mushrooms war, denn die wachsen in England in jedem Vorgarten zuhauf und einige Erlebnisse, die Alice hat, sind so psilotypisch, dass alle anderen Versuche einer Erklärung dieser Deckung getrost als esoterisch verklärt abgetan werden können. Aber das nur am Rande ? legalize ?em!

Charles Lutwidge Dodgson liebte die kleine Tochter seines Dekans ? Alice Pleasance Liddell, für sie schrieb er seine erste Alice-Geschichte und legte sie ihr unter den Weihnachtsbaum, als sie sieben Jahre alt war. Ob er ein schlimmer pädophiler war oder einer im besten Wortsinne, darüber wage ich keine Vermutung, ich hoffe natürlich letzteres für ihn, die originale Alice und alle Mädchen, die er mit dem Einverständnis der Eltern nackt fotografiert hat.

?Die Bedeutung des Non-sens bei Lewis Carroll liegt darin, dass er für ihn die lebenswichtige Lösung eines tiefen Widerspruchs darstellt: zwischen Gläubigkeit und Vernunftgebrauch einerseits, einem ausgeprägten dichterischen Bewusstsein und strengen Berufspflichten andererseits.? André Breton

Lewis Carroll lebte im Viktorianischen (!!!) Zeitalter, das von strengen Regeln und Verhaltensformen geprägt war. Ich zitiere im folgenden aus Thomas Kleinspeh: Lewis Carroll, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Hamburg, 1997.

?Da es satirisch, parodistisch und überzeichnend die Unsinnigkeit der viktorianischen Realität beschreibt, kann man das kleine Buch auch als Sozialkritik begreifen: Kritik an einer Gesellschaft, welche die Form, die äußeren Normen und Konventionen betont und die Rationalität in den Vordergrund rückt. Wie weit der Druck der Vergesellschaftung in die psychische Disposition hineinreicht, das kann der schüchterne und stotternde Charles Lutwidge Dodgson sehr genau ermessen.?

Sodele, ich hoffe ihr nehmt es mir nicht krumm, dass ich mich schon wieder mit Bildung in den Vordergrund spielen muss, aber ich finde diesen zufälligen Zusammenhang so witzig, dass ich ihn euch nicht vorenthalten wollte. Und das Forum kann ja immer mal Humor auf einem vertretbaren Niveau gebrauchen.
Das ganze Leben ist ein Kartenspiel, ein Quiz, ein Internet-Forum.
Weint, wenn?s geht, nicht, sondern lacht!

Gruß
Her Majesty
Sumosimi
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Sumosimi 463 02. 07. 2002 14:51

Re: Ja, sind wir denn im Wunderland?

Sumosimi 526 02. 07. 2002 14:54

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Sumosimi 169 02. 07. 2002 19:56

Re: Ja, sind wir denn im Wunderland?

Sumosimi 149 02. 07. 2002 23:06

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Sumosimi 142 02. 07. 2002 23:26

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Hannibal Lecter 148 02. 07. 2002 23:38

Re: Ja, sind wir denn im Wunderland?

kobold 181 03. 07. 2002 21:40



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